Mosel 

Unsere Herbstfahrt von Trier der Mosel folgend, dann durchs Ahrtal, Holland, Münsterland, Sauerland, Rhön, Pfalz, Franken sowie Niederbayern und noch vieles mehr vom 28.09. bis 23.10.2003

 

Nach Italien und Nord- und Ostsee sowie Spanien im August bei großer Hitze wollten wir noch nicht in Haar bleiben. Auf Quicky ihren Vorschlag hin fuhren wir zunächst an die Mosel und weiteres ergab sich während der Fahrt.

 

Wir brachen am 28.09.03 auf und besuchten zunächst Birgit und Horst in Untermeitingen bevor sie Bayern wieder verließen mit dem Ziel Ostfriesland.

 

29.09. Route: Untermeitingen – Krumbach – Stuttgart – Pforzheim – Karlsruhe – Bad Bergzabern.

Wir brachen nach dem Frühstück auf. Der Regen ließ nach und die Wolken lockerten auf. Der Stellplatz war leicht zu finden. Wir fuhren in Richtung Innenstadt und folgten der Beschilderung „Kurzentrum“. Unter dem uns gewohnten Camperschild war sogar die Bemerkung „Holiday-Clean“ zu finden. Wir hatten nur wenige Minuten Fußweg bis zur Altstadt. In der Fußgängerzone trafen wir auf nette kleine Weinstuben.

Wenn man zum Winzer Hitziger am Liebfrauenberg fahren will muß man am Kreisel, am Anfang der Stadt, der Beschilderung „Zum Krankenhaus“ folgen. In diesem Fall lässt man den Bahnhof rechts liegen. Zum Winzer geht es eine leichte Steigung hinauf.

Lt. Auskunft anderer Camper kann man auch am Freibad auf dem Parkplatz stehen. Der eingangs bezeichnete Stellplatz ist zu dieser Jahreszeit oft „überladen“.

 

30.09. Route: Dahn – Pirmasens – AB Neunkirchen – Saarlouis dann weiter über Landstraße Merzig – Mettlach – Remich – Palzem. Dies ist eine wunderschöne Strecke durch den Pfälzer Wald. Das Weingut Pauly liegt oberhalb der Mosel und vom Stellplatz aus, auf dem ca. 3 bis 4  Mobile stehen können, schaut man auf die Mosel.

Hier machten wir eine Besichtigung mit Weinprobe und kamen auch nicht umhin einige Flaschen Wein zu kaufen. Die Stellplatzgebühr in Höhe von ansonsten 7 Euro wurde uns erlassen. Man bekommt Strom, der im Preis enthalten ist. Vorhanden sind auch Toiletten für die Gäste. Die Familie Pauly ist überaus nett und freundlich und man fühlt sich wohl hier auf diesem Stellplatz.

 

01.10. Wir schauen vom Weingut über die Weinstöcke auf die Mosel tief unter uns. Der Himmel ist verhangen, Regen ist angesagt. Uns macht das nichts aus. Wir setzen unsere Reise fort und fahren ca. 3 Km zurück und sind nach wenigen Minuten im Lande Luxemburg. Gott sei Dank ist unser Tank fast leer, denn hier kostet der Diesel 59,2 Ct. Manchmal haben eben auch wir Glück. Wir fahren nun links der Mosel und erreichen gegen 14:00 Trier. Wir folgen der Beschilderung „Centrum“ und dann geht es weiter in Richtung Messepark und wir erreichen diesen auch völlig ungeschoren. Wir biegen von der Hauptstraße ab und fahren am Messegelände vorbei unter der Straße durch zum geräumigen Parkplatz. Leider ist diese Woche Messe und aus diesem Grund zahlen wir auch 2 Euro für 24 Stunden. Wir gesellen uns zu den anderen 3 Dutzend Wohnmobilen, die hier schon stehen. Wir hatten mit Joke und Hans Kontakt aufgenommen und wir erwarten sie morgen.  Die Freude auf ein Wiedersehen ist groß.

 

02.10.

Heute bleiben wir hier. 2 Euro wurden schon kassiert. Dafür geht jemand von Wohnmobil zu Wohnmobil und es rentiert sich bei dieser Vielzahl der Fahrzeuge.

Mit den Rädern fahren wir nach Trier in die City, Fahrzeit 20 Minuten für Nichtradler, wie wir sie sind. Nach einem ausgedehnten Bummel durch diese sehr schöne Altstadt fahren wir wieder heim und treffen auf unsere beiden aus Holland, die gerade angekommen sind. Timing ist eben alles. Am Abend sitzen wir bei einem Gläschen Rotwein, die alte Idylle ist wieder hergestellt. Am Nachmittag hatte ich bei Maxgas noch die Gasflasche getauscht. Der Firmeninhaber hat es sich zum Hobby gemacht hier jeden Tag gelbe Zettel mit seiner Adresse zu verteilen, wir waren ihm dankbar dafür. Seine Firma ist ca. 600 m vom Stellplatz entfernt.

 

03.10.

Um 10:00 verlassen wir diesen Platz und entsorgen direkt in Höhe von Mc. Donald an der entsprechenden Anlage. Sie ist schon sehr ramponiert durch offensichtlich wohl unsachgemäße Behandlung. Nach einer kurzen aber sehr schönen Fahrt Mosel abwärts landen wir in Trittenheim auf dem Stellplatz links des Flusses. Gott sei Dank ist auch die Wiese im Anschluss an diesen Stellplatz im Moment frei gegeben für Camper, denn der eigentliche Stellplatz, der befestigte Teil, ist schon hoffnungslos überladen. Wir stehen neben weiteren wohl an die 50 Wohnmobilen auf Gras und geben der Hoffnung Ausdruck, dass es nicht viel regnen wird.

Wir hatten Glück. Wir stehen keine 10 Meter von der Mosel entfernt und blicken über den Fluss auf die gegenüberliegenden Hänge mit unzähligen Weinstöcken. Nach einer kleinen Brotzeit bummeln wir durch den nahegelegenen Ort vorbei an zwei Strausswirtschaften. Alles sieht sehr einladend aus. Später gehen wir auf schmalen Wegen durch die Weinanbaugebiete zurück zum Platz. Auch Hans schafft diesen Weg in bewundernswerter Weise. Den Rest des Nachmittages verbringen wir am Ufer der Mosel in unseren Liegestühlen entweder lesend oder seinen Gedanken nachhängend. Hier kann man wirklich seine Seele baumeln lassen, in dieser herrlichen Gegend an der Mosel.

 

04.10.

Wir bleiben. Sonne und Wolken wechseln sich ab. Wir machen einen Spaziergang entlang der Mosel in Richtung Neumagen-Dhron und durch die Weinberge zurück. Noch wissen wir nicht, dass dort der nächste Stop gemacht wird.

 

05.10.

Wir fahren 5 Km gen Norden also Mosel abwärts. Hier gibt es 2 Stellplätze. Wir entscheiden uns für den ersteren „Marina Mittelmosel“ am Yachthafen. Den anderen Stellplatz im Ortsteil Dhron sehen wir uns später zu Fuß an. Dieses ist wohl die längste Strecke –5,2 Km -, die wir je gefahren sind von einem Stellplatz zum anderen. Allerdings hier gibt es sehr gute Sanitäranlagen, wie man uns erzählt hat. Die Gebühr beträgt allerdings auch für Fahrzeuge bis 8 m Länge 5 Euro, über 8 m Länge sind es dann 8 Euro. Pro Person werden noch einmal 2 Euro verlangt und Strom wird berechnet mit 50 Ct. pro Kilowattstunde. Waschmaschine oder Trockner kosten je 5 Euro pro Maschine. 10 Euro zahlen wir an Miete für den Schlüssel für die Sanitäranlagen. Die sind sehr übersichtlich, großräumig und sauber. Der Hafenmeister wacht hier mit eiserner Hand. Die Versorgung mit Trinkwasser ist bis zu 100 Liter frei.

Wir machen unseren obligatorischen Spaziergang durch den Ort und sehen uns auch den Stellplatz im Ortsteil Dhron an. Er liegt in einem kleinen Talkessel mit Blick auf die Weinberge aber der Blick auf die Mosel bleibt von dort verborgen. Heute ist es uns erlaubt noch bis gegen 16:00 draußen zu sitzen, dann wird es zu kühl und wir tauschen mit dem Innern unserer Villa. Direkt gegenüber dieses Stellplatzes befindet sich das Gasthaus „Käpt`n Cook“ mit annehmbarer Küche, wir verzichten zu Gunsten anderer. Den angegebenen Moselblick haben wir von unserem Wohnzimmerfenster aus auch.

 

06.10.

Wir duschen in den schon erwähnten Anlagen. Es ist so geräumig, dass wir unsere Kleidung im Vorraum aufhängen können. Selbst beim Toilettenpapier wird nicht gespart.

Die Ver- und Entsorgung bereitet durch den großzügigen Platz auch keinerlei Probleme.

Auf der Strecke dann nach Enkirch treffen wir auf weitere geräumige Stellplätze. Bernkastel ist einen Besuch wert. Auch hier finden wir einen Stellplatz vor auf einem Parkplatz an der Mosel. Tagsüber bis 18:00 wird eine Parkgebühr verlangt, am Abend dann dürfen die Mobile kostenlos stehen. Wir machen einen Bummel durch die Innenstadt, nachdem es zu regnen beginnt treten wir die Heimreise an.

Der Stellplatz in Enkirch ist riesig und wirkt vielleicht auch dadurch etwas unübersichtlich. Angeblich war dieser Platz vor 3 Tagen noch voll besetzt, wir können es uns nicht vorstellen. Die Wohnmobile, ca. 30, haben sich auf fast dem ganzen Gelände verteilt. Hier und da stehen einige Grüppchen, aber wir treffen auch immer wieder auf „Einzelgänger“, die alleine und abseits stehen möchten. Wir machen einen Rundgang um unseren ersten Eindruck aufzubessern. Die Toiletten und Duschen befinden sich im hinteren Teil des Hauses, in dem sich auch das Tourist-Office befindet. Die Duschräume sind verschlossen ebenso der Raum mit der Waschmaschine und dem Trockner. Schlüssel gibt es zu den Öffnungszeiten des Touristenbüros gegen Vorlage eines Personalausweises. Die Damen und Herren haben ja auch lange Arbeitszeiten, nur wir haben mit Sicherheit oftmals andere Vorstellungen von den Zeiten in denen wir duschen möchten. Früher wurde immer am Wochenende gebadet, da müssen wir halt umdenken. Die Toilettenbenutzung hängt nicht von den Öffnungszeiten ab, großzügig gedacht. Wenn man nicht gerade vorne auf den ersten Plätzen steht, dann muß man einen gewissen Weg zu den Sanitäranlagen einkalkulieren. Die Ver- und Entsorgung kann ohne Einwände betrieben werden. Für den Aufenthalt einer Nacht zahlt man 5 Euro bei einem „Wanderkassierer“.

             Am Abend besuchen wir den Ort Enkirch und stellen fest, dass gegen 18:45 die netten Restaurants beinahe ausgebucht sind.

 

07.10.

Wir verlassen Enkirch mit dem Ziel Zell oder St. Aldegund. Leider wurden hier Erdarbeiten durchgeführt und der Platz liegt direkt an der Straße auf der linken Seite der Mosel. In Zell entdecken wir einen wunderschönen geteerten Parkplatz rechts der Mosel, allerdings ist es Wohnmobilen verboten hier zwischen 22:00 und 06:00 zu stehen. Für uns unverständlich. Wir suchen den Stellplatz gegenüber auf unterhalb der B53. Dieser liegt vor einem Campingplatz und er ist bei Regen, also auch jetzt, sehr schmutzig und er ist sehr schmal. Er besteht teils aus Gras bzw. Schotter oder eben Lehmboden. Hier kann man bestenfalls übernachten aber nicht schon am Nachmittag oder gar gegen Mittag stehen. Es ist zu ungemütlich hier.

Somit entscheiden wir uns Traben-Trarbach anzuschauen und dann wieder nach Enkirch zu fahren. Dort kennen wir uns ja schon aus.

In Bremm gibt es noch einen Winzer, der Wohnmobile aufnimmt, den aber haben wir auch beim 2. Anlauf nicht gefunden und wir geben auf.

 

08.10.

Die Sonne scheint, die Welt ist wieder in Ordnung. Gestern haben wir in der Strausswirtschaft bei Renk`s einen schönen Abend verlebt. Obwohl erst um 17:00 geöffnet wird, standen schon etliche Gäste vor der Tür. Es dauerte auch nicht lange, da kamen mehrere andere Gäste und setzten sich zu uns, da nach einer halben Stunde diese gemütliche kleine Gastwirtschaft besetzt war bis auf den letzen Platz. Es stellte sich heraus, dass die Herrschaften alle Camper waren und u. a. dadurch wurde es ein langer aber auch sehr gemütlicher Abend.

                Hans holt noch eine neue Gasflasche. Unser Ziel für heute steht noch nicht fest. Wir fahren zunächst nach Beilstein, eine kleine Ortschaft rechts der Mosel. Wir bummeln recht lange durch die Straßen mit sehr sehr vielen anderen Menschen. Die kleine Ortschaft platzt aus allen Nähten. Hoch oben über Beilstein thront die Burg Metternich.

Wir fahren weiter bis Valvig und bleiben rechtsmoselig unterhalb der Straße. Hier ist ein kleiner schmaler Streifen. Selbst wir mit unseren 6,82 m haben Probleme das Fahrzeug im rechten Winkel zur Böschung zu parken. Parallel hätte nur die Hälfte der Fahrzeuge Parkmöglichkeiten. Auch dieser Stellplatz ist nicht sehr komfortabel, aber das stört auch die anderen nicht und der Stellplatz ohne Müllcontainer wird bis zum Abend voll.

 

09.10.

Sonne und Wolken wechseln sich ab. In den frühen Morgenstunden waren die Autos oberhalb der Straße, die an unserem Stellplatz vorbeiführt, deutlich zu hören. Die Wetteraussichten werden lt. forecast besser. Es ist 11:00 als wir uns in Bewegung setzen. Wir fahren nach Cochem und sehen uns die Stadt an, allerdings zuvor gibt es einige Probleme mit der Parkerei. Als wir die Stadt erreichen schauen wir uns nach einem Parkplatz um ohne jeden Erfolg. Also folgen wir der Beschilderung mit dem Wohnmobilsymbol. Hier parken auf einem sehr engen kleinen Parkplatz 2 kleine Wohnmobile und etliche Pkw. Wir suchen weiter. Gegenüber auf der anderen Seite steht ein Camper direkt an der Mosel. Wir suchen uns zu diesem Parkplatz durch. Hier könnte man fantastisch stehen aber es ist für Wohnmobile strikt verboten überhaupt auf diesen Parkplatz zu fahren, wir tun es dennoch mit dem Resultat, dass wir weitersuchen. An der Uferstraße direkt an der Mosel sind dann Parkplätze vorgegeben, wo das Parken mit einem gezogenen Parkschein erlaubt ist. Wir stellen unser Fahrzeug 50 m von der Gastwirtschaft „Hafenschenke“ entfernt ab und klappen den Spiegel zur Fahrbahnseite hin ein. Gerade als ich den Parkschein ins Cockpit legen will kommt ein Herr aus dem erwähnten Restaurant und erklärt mir, dass ich hier nicht parken darf. Auf meine Frage hin warum nicht, erklärt er mir: „Mit dem Ding nicht!“ Mit Ding meint er das Wohnmobil. Ich will keinen Ärger und erkläre ihm, dass ich ja nun schon einen Parkschein hätte und einen Grund hier mit diesem Ding nicht parken zu dürfen wüßte er auch nicht. Ich versuche ihn zu beruhigen und teile ihm mit, dass ich für die bezahlte Zeit jetzt hier parken würde und danach führe ich sofort weg und käme nie wieder. Daraufhin dreht er sich um und verschwindet in seiner Gastwirtschaft.

Wir behalten Cochem als einzige unfreundliche Wohnmobilstadt gut in Erinnerung.

Dann geht es weiter bis nach Burg an der Schmause-Mühle, so nennt sich die Gastwirtschaft. Hier finden wir einen teils geschotterten Stellplatz vor mit der Möglichkeit der Ver- und Entsorgung. Frischwasser ist kostenlos und wir haben auch Strom. Vorher besichtigen wir aber noch die Burg Eltz, die man sich in jedem Falle anschauen sollte. Man folgt zu diesem Zweck am besten den Schildern „Burg Eltz Park and Ride“. Die Parkgebühr beläuft sich auf 3 Euro. Man kann zu Fuß immer steil bergab gehen und bei nicht guter Fußläufigkeit für den Rückweg bergauf den kleinen Shuttlebus nehmen für 1,50 Euro pro Person. Der Eintritt in die Burg hätte 6 Euro gekostet. Hier hat man wohl auch wieder DM gestrichen und Euro eingesetzt. Die Burg ist noch im Privatbesitz und ganzjährig bewohnt.

Der Stellplatz liegt abseits der Hauptstraße an einer Nebenstraße und einem kleinen Bach, der ganz romantisch plätschert, zumal wenn man abends im Bett liegt hört man ihn sehr gut. Die Sanitäranlagen sind o.k. Leider ist auch hier der Frischwasserschlauch vorgesehen für das Auffüllen desselbigen und viele Camper benutzen ihn eben auch um die Toiletten auszuspülen, dabei stecken sie ihn auch noch so weit es geht in den Auslassstutzen. Wir nehmen unseren eigenen. Die Gebühr von 8 Euro pro Nacht und 2,50 Euro für Pauschalstrom ist allerdings die oberste Grenze des Erträglichen. Leider gibt es von hier aus nicht mehr so zahlreich gestreute Stellplätze.

 

10.10.

Der Morgen begann mit einem halben Frühstück, nach dieser ersten Hälfte war Haare tönen angesagt. Joke gab sich alle erdenkliche Mühe so viel Schmiere wie eben möglich in die Haare von Quicky zu reiben.

Unser nächstes Ziel ist das Ahrtal. Es ist jetzt 10:35, bewölkt aber trocken. Wir fahren zurück nach Karden-Treis und verlassen damit die liebgewonnene Mosel mit den herrlichen Stellplätzen in großer Zahl über Münster-Maifeld und Mayen in Richtung Nürburgring. Am frühen Nachmittag landen wir in Mayschoss, einem kleinen Ort im Ahrtal kurz vor Ahrweiler. Morgen und übermorgen ist hier, wie auch an den nächsten Wochenenden, Weinfest. Die Vorbereitungen sind in vollem Gange. Der eigentliche Stellplatz ist schon übervoll, aber auch wir wie viele andere finden noch ein Plätzchen direkt zwischen dem Fluß Ahr und den Weinstöcken hier im Tal. Gegen Abend bricht der Stellplatz hier am Bahnhof aus allen Nähten. In Aussicht des Weinfestes haben wir gleich für 2 Nächte gebucht.

 

11.10.

Joke und Hans verlassen uns wieder. Sie müssen heim. Um 12:00 gehen wir in die Ortschaft, es sind keine 10 Minuten vom Stellplatz zu laufen – auch für Fußkranke geeignet-. Auf dem Marktplatz spielt eine Band bestehend aus 2 Damen und einem Herrn bekannte Stücke vom Wein, von und über die Prärie sowie von Liebe und Sehnsucht. Die aufgestellten Bänke sind um diese Zeit mäßig besetzt. Wir gesellen uns zu ihnen und trinken einen Federroten. Hier an der Ahr wird auch Rotwein verkauft und angeboten. An der Mosel sahen wir den Rotwein seltener. Überall sind Verkaufsstände aufgebaut und es ist für Essen und Getränke gut gesorgt. Später dann wird es recht turbulent. Die Leute tanzen auf den Gehsteigen und auch auf der Straße oder schunkeln auf den Bänken. Gegen Abend „schunkeln“ sie sogar noch auf dem Wege nach Hause. Viele wissen wohl, dass der Rückweg länger dauert, denn sie haben entweder ein Glas Bier oder ein Glas Wein oder sogar eine Flasche Wein in der Hand um ja keinen Schluck zu verpassen.

 

 

Fragt der Ober seinen Gast: „Kennen sie eigentlich unsere Schnecken“? „Ja, gestern hat mich eine bedient“, so der Gast.

 

12.10.

Route: Mayschoss – Ahrweiler – Kerpen – Düren – Jülich.

Es herrscht strahlender Sonnenschein. Gegen 10:30 brechen wir auf. Auf den Straßen und in den Gaststätten wird schon wieder gefeiert.

Es dauert lange, bis wir einen Parkplatz vor den Stadtmauern von Ahrweiler finden, ebenso lange dauert auch der Fußweg bis innerhalb der Stadtmauern. Ahrweiler ist ein herrliches kleines Städtchen mit gemütlichen Restaurants, die zum Bleiben auffordern und kleinen Geschäften. Auch hier ist Hochbetrieb allerdings wird nicht gefeiert zumindest nicht laut wie in Mayschoss. An jeder Gastwirtschaft sehen wir eine Speisekarte mit u. a. „Original Saumagen“, der angeboten wird. Das geht eine ganze Zeitlang gut, dann können wir doch nicht widerstehen und wir suchen ein Restaurant auf, welches uns, durch das Fenster ins Innere blinzelnd, gut gefällt. Für 6,90 Euro pro Person bekommen wir jeder eine hervorragende Portion und wir sind begeistert. Es wurde uns angeboten mit Bratkartoffeln oder mit Sauerkraut und Püree. Wir wählten mit Bratkartoffeln, da das Püree wohl aus der Tüte gefertigt ist. Eigentlich war ich schon seit Tagen neugierig auf dieses Gericht. Auch während unserer Anwesenheit in dieser Gastwirtschaft unterhalten wir uns wieder sehr nett mit einem älteren Ehepaar über Gott und die Welt. Sie empfehlen uns z. B. doch noch nach Düsseldorf zu fahren an die Rheinterrassen, hier ständen sehr häufig Wohnmobile über Nacht. Wir behalten uns das dann aber für ein nächstes Mal vor.

Dann kämpfen wir uns mit vollem Magen und einer Blutleere im Gehirn wieder zu unserer Villa zurück. Gerne hätten wir Kerpen besichtigt aber nach dem Erfolg von Michael in der „Formula uno“ ist die Stadt gesperrt. Wir verzichten und fahren weiter. Aus dem Mitfeiern wird eben nichts.

Es zieht uns weiter zum Brückenkopf-Park nach Jülich. Auch dieser Stellplatz ist total im Grünen und in der Natur gelegen. Zunächst sind wir zu Zweit aber nach ca. 3 Stunden ist auch dieser Platz mehr oder weniger voll belegt.

Wir bummeln zur Zitadelle mit dem Schloß und verlassen dann die Fußgängerzone durch das Tor im Hexenturm. Entlang der Ruhr sind wir schnell wieder daheim.

Langsam senkt sich die Nacht über Jülich. Ein weiterer wunderschöner Tag geht zu Ende. Hier hätte es auch Joke und Hans sowie Rosi und Peter gefallen. Der Platz ist sehr einfach gehalten, teils Schotter teils Lehmboden und wenn es länger regnet entstehen größere Pfützen die es nicht möglich machen sich überall hinzustellen. Die Holiday-Clean-Anlage ist begrüßenswert.

 

 

 

13.10. Kein Unglückstag.

Route: Jülich – Geilenkirchen – Sittard – Roermond – Venlo – Geldern.

Die Beschilderung zum Stellplatz „Holländer See“ ist ausgezeichnet. Der erste Eindruck ist gut und diese Ansicht wird auch nach genauerer Inspektion nicht revidiert. Der rechte Teil des Stellplatzes ist eingezäunt, da Rasen eingesät worden ist. Es gibt 2 Säulen mit 2 x 4 Stromanschlüssen abgesichert mit 16A. Berechnet wird nur abgenommener Strom 50 Ct. pro Kw/h (verbrauchsabhängig, was nicht immer der Fall ist). Unser Kühlschrank verbraucht ca. 600 Watt in 3 Stunden auf Stufe III.

Man ist in wenigen Minuten in der netten Innenstadt, in der es allerdings keine größeren Lebensmittelgeschäfte gibt, ansonsten lässt sie keine Wünsche offen. Am Stellplatz liegen Prospekte und Beschreibungen aus, die keine Frage offen lassen. Die Versorgung mit Informationen ist ausgezeichnet. Hier ist ein Profi oder gar auch ein Camper am Werk.

Am 24. und 25.04.2004 gibt es das 5. Reisemobiltreffen auf diesem Stellplatz, zu dem jeder anreisen kann und darf. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, wenn man nicht beim Spargelbauern einkehren will.

Es gibt 2.470 Km Radwanderwege in diesem Bereich. Drei Entsorgungsstationen stehen dem Wohnmobilisten zur Verfügung bei der Fa. „Gelderland Mobile“ im Gewerbegebiet eine Holiday Clean-Anlage, eine Sani-Station bei der Fa. „Freizeit-Store Diepers“ im Gewerbegebiet „Weseler Straße“ in der Liebigstr. 33 und eine weitere Station auf dem Reisemobilplatz „Am Freibad“ in Geldern-Walbeck. Hierüber gibt es eine Wegbeschreibung, auch die Angabe der ärztlichen Notdienste fehlt nicht.

Alles dieses und noch mehr ist zu finden in „Informationen für unsere Gäste“ und „Infokarte für Reisemobilisten“ sowie „Veranstaltungen in Geldern“.

 

Man müsste den Sädtischen Diensten Geldern –Wirtschaftsförderung-Tourismus- Issumer Tor 36 in 47608 Geldern, wirklich einmal eine Anerkennung zukommen lassen.

 

14.10.

Vor dem Frühstück gab es schon Alarm. Die Spiegeleier in der Pfanne entwickelten wohl zu viel Rauch, damit wäre auch diese Anlage überprüft.

Quicky hat „Putzen“ angesagt nach dem Frühstück. Auf Details möchte ich hier nicht eingehen.

Strahlender Sonnenschein. Wir fahren zum Entsorgen. Dank der Wegbeschreibung kommen wir ganz schnell dort an. Danach suchen wir den Freizeit-Store-Diepers auf. Hier kann man übrigens nur während der Geschäftszeiten ver- und entsorgen und es ist nicht ganz so einfach, da diese Station häufig zugeparkt ist. Unser Wasserhahn im Bad ist offensichtlich hinüber. Man kann uns aber heute keinen neuen einbauen und so fahren wir unverrichteter Dinge weiter über die Rheinbrücke in Wesel und trinken an der Rheinterrassen einen Cappuccino, derweil wir den starken Verkehr der Frachtkähne auf dem Fluß beobachten. Langsam fahren wir zum Stellplatz an der Lippe in Dorsten. Hier am Eisstadion stehen wir ganz alleine. Es ist ein ruhiger Platz mit festem Boden. Trotzdem fahren wir zum Hotel-Restaurant „Zur Heide“. Quicky isst Grünkohl mit gebratenem Wammerl, hier oben sagt man vielleicht Bauchspeck!? Ich genieße 2 Warsteiner. Es ist ein nettes gemütliches Restaurant mit angenehmen Speisen und akzeptablen Preisen.

 

Wir bleiben hier stehen zwischen dem Hotel und einer hohen jetzt zum Herbst etwas lichten Hecke, die uns den Blick frei lässt über Felder bis zur Waldgrenze hin.

Ein schöner Tag geht zu Ende, wieder einer von vielen. Morgen wollen wir eines der schönsten Wasserschlösser von Deutschland hier in Nord-Rhein-Westfalen anschauen und dann geht es weiter nach Haltern-Flaesheim zu Onkel Alfons.

 

15.10. Wir verlassen den kleinen aber gemütlichen Stellplatz am Hotel und Fahren 7 Km zum Schloß Lembeck. Nach einem Bummel durch den schönen Schlossgarten machen wir uns dann fertig um nach Haltern zu fahren. Zuvor besuchen wir aber noch die Westruper Heide, die hier Gott sei dank ähnlich der Lüneburger Heide erhalten geblieben ist.

Der Abend in Haltern wird ausnehmend gemütlich.

 

16.10.

Bedingt durch den schönen Abend wird es heute etwas später. Wir fahren durch einen Teil des Sauerlandes nach Siegen und besuchen Birgit. Hier bleiben wir in der Garageneinfahrt stehen. Mit Birgit machen wir einen kleinen Bummel in Siegen und essen wieder einmal, nach langer Zeit, eine Pizza.

 

17.10. Route: Siegen- Wetzlar – Büdingen – Bad Orb – Bad Brückenau.

Wir starten am späten Vormittag. Morgen wollen wir Birgit und Horst treffen. Wir stehen in Bischofsheim/Rhön. Wir kommen gegen 17:00 an und stellen fest, dass schon 6 Mobile auf uns warten, d. h. der gerade Streifen, der  für Wohnmobile vorgesehen ist, ist schon belegt, aber wofür gibt es Unterlegkeile?! Kaum ausgestiegen erfahren wir von Wanderern schon den Fußweg zum Kloster Kreuzberg mit Brauerei. Das sollten wir nicht verpassen. Es ist angeblich das Kloster Andechs Oberbayerns hier in Nordbayern.

Wir haben 4° C. außen und 25° C. innen. Wir haben den Inhalt einer 12 Kg-Gasflasche verbraucht in dieser Zeit unserer Reise. Nach 23:00 geht die Temperatur hier draußen unter die 0° C Marke. Der Platz ist sehr ruhig. Die Stille wird nur unterbrochen durch das Geräusch der fallenden Blätter auf das Dach unserer Villa. Obwohl wir des Nachts nicht heizen wird es uns nicht zu kalt.

 

 

 

18.10. Sonnenschein. Um 10:00 ist die Temperatur draußen wieder auf 4° C. geklettert. In Bischofsheim gibt es mehr als 4 Bäckereien. Wir bummeln über den Marktplatz und kaufen einige Kleinigkeiten.

Die Entsorgung des Abwassers bereitet einige Schwierigkeiten. Man hat die Holiday-Clean-Anlage großzügig mit einer hohen Kante weiträumig eingefriedet. Mit unserem 1 m Schlauch haben wir einige Probleme. Hier hat sich niemand Gedanken gemacht, der sich mit Wohnmobilen auskennt. Ich versuche ihn gar nicht erst mit Dhorsten zu vergleichen. Aber lieber einen nicht so günstigen Stellplatz als gar keinen. Die maximale Aufenthaltsdauer beträgt hier auch „Eine Übernachtung“.

Am Nachmittag gehen wir ins nahe Schwimmbad, keinen Steinwurf vom Stellplatz entfernt. Bei leiser Musik zieht Quicky ihr Bahnen, ich schwimme auch mal die ein oder andere. Der Eintritt kostet hier 2 Euro.

Birgit und Horst kommen gegen 18:00. Wir sitzen noch lange bei ihnen im Wohnmobil, bevor wir zu Bett gehen.

 

19.10. Es hat wieder gefroren. Wir fahren zum Kloster Kreuzberg. Wir sitzen draußen und trinken ein köstliches Bier. Dann gilt es sich wieder einmal zu verabschieden. Birgit & Horst fahren nach Untermeitingen und wir ziehen weiter unsere Runde, bis wir dann auch wieder in Haar landen.

Zunächst aber fahren wir nach Bad Neustadt. Richtung Innenstadt fahrend ist dieser Stellplatz gut beschildert. Wir stehen in einem Naturschutzgebiet wenige Fußminuten von der Saale entfernt und ca. 10 Minuten von der Innenstadt. Da verkaufsoffener Sonntag ist fassen wir die Gelegenheit beim Schopf und lernen auch die Innenstadt von Bad Neustadt noch kennen. Unser Kühlschrank läuft mal wieder auf 230 V. und auch die Batterie wird aufgeladen.

Langsam färbt sich die untergehende Sonne rot über den immer noch grünen Matten dieses schönen Naturschutzgebietes.

Einen Steinwurf von unserem Platz entfernt verläuft erhöht eine Bahnlinie parallel zum Stellplatz, allerdings die wenigen Züge stören nicht.

 

20.10.

Wir entschließen uns noch einen Tag zu bleiben um dann morgen nach Coburg zu fahren. Von der Luftfahrt her kenne ich den kleinen Flugplatz Coburg-Brandensteinsebene, wo auch ein Stellplatz sein soll.

Wir wandern noch einmal durch das Naturschutzgebiet „Fränkische Saale“ um einen weiteren Bummel durch die Stadt in Herzform zu machen.

Am Nachmittag wird in aller Gemütlichkeit geschmökert.

 

21.10.

Schnee in Oberfranken, Winterausrüstung ist erforderlich, so ertönt es von Bayern I. Warum sollen wir eigentlich unsere Fahrt fortsetzen? Hier ist es urgemütlich. Wir bleiben. Es wird ein langes Frühstück. Ich hänge meinen Gedanken nach. Morgen werden wir wohl nach Haar zurück fahren. Sollte dieses der letzte Tag in diesem Jahr im Wohnmobil sein? Der gestrige Nachmittag war so voller Harmonie und Gemütlichkeit. Meine Stimmung sinkt immer tiefer. Noch ein Tag und alles wird nur noch Erinnerung sein. In mir bricht eine Welt zusammen. Mich fröstelt und das liegt nicht an den 3,9° C. draußen.

Ich verwerfe die Gedanken und schmökere mit Quicky wie gestern. Wenn es nach dem Buch geht, welches ich lese, dann befinde ich mich im Outback in Australien, ich versuche dort zu bleiben an diesem Tag.

 

22.10.

Wir brechen endgültig auf. Unverzüglich stürzt sich jemand auf unsere Steckdose – kein Wunder bei 5 Steckdosen und 15 Anschlüssen, die benötigt würden. Einige sind ja nun wirklich so großzügig und teilen ihren Strom, so wie wir es auch gemacht haben. Nächstes Jahr wird der Strom auch hier mit Sicherheit nicht mehr kostenlos sein.

Schnell sind wir in Coburg. Wir halten an einer ehemaligen Bushaltestelle und machen einen Stadtbummel, der sich lohnt. Das Ehrenburger Schloß entgeht uns auch nicht wie alle anderen Sehenswürdigkeiten.

Der große Parkplatz am Bad „Aquaria“ ist für Wohnmobile nicht mehr erreichbar. Man hat auch hier eine Querlatte gelegt um Fahrzeuge mit mehr als 2 m nicht mehr parken zu lassen. Die wenigen Parkplätze direkt am Bad sind völlig ungeeignet für Wohnmobile, sie sind auch für kleinere Fahrzeuge für zu kurz bemessen.

Der Parkplatz und Stellplatz „Anger“ war wieder einmal mit Zelten für eine Veranstaltung zugebaut. Gut, dass wir hier sowieso nicht bleiben wollen. Plötzlich muß ich an Cochem denken. So lange ist das ja noch nicht her.

Den Parkplatz an der „Fliegerschänke“ in Coburg-Brandensteinsebene haben wir uns nicht mehr angeschaut, es zog uns weiter nach Kulmbach zur Mönchshofbrauerei.

Diesen Stellplatz oder auch die Brauerei suchten wir sehr lange bis uns ein netter Herr Auskunft gab, dass wir in Richtung Klinikum fahren müssten, das half uns auf die Sprünge. Ein Wohnmobilsymbol fanden wir zu keiner Zeit. Dann hatten wir endlich diesen Parkplatz gefunden, der uns nicht unsympathisch war. Vor wenigen Minuten war ein Wohnmobil gekommen, das erste des heutigen Tages. Sofort kamen wir mit den freundlichen Fahrer in Kontakt und nach wenigen Minuten verabredeten wir uns um 18:30 zumindest auf ein Bier, jeder von uns wusste, dass es dabei nicht bleiben würde. So ist das nun einmal unter uns Nomaden.

Es blieb wirklich nicht bei dem einen Bier, wir aßen sehr gut und es war urgemütlich, daher blieben wir auch sehr lange.

 

 

 

 

23.10.

Wir fuhren nach einem guten Frühstück und herzlichster Verabschiedung weiter immer von dem Gedanken beseelt doch noch einmal stehen zu bleiben, aber dazu kam es nicht mehr. Wir fuhren ein Stück Autobahn und erreichten dann die B15, die uns am Nachmittag, nachdem wir auf die B12 gewechselt hatten, nach Haar führte.

Gegen 18:00 stellte ich das Triebwerk ab und trug den Kilometerstand ins Logbuch ein.

 

Es war alles nur noch Erinnerung.

Zusammenfassung einiger Werte und Zahlen über diese Fahrt.

 

Gefahrene Kilometer: 2.370

 

Treibstoffverbrauch: 267,57 Liter zu einem Preis von 214,15 Euro

 

Stellplatzgebühren 55,50 Euro

Wir haben keine Campingplätze aufgesucht.

 

Vom 03.10. bis 14.10. haben wir den Inhalt einer 12KG Flasche benötigt, da wir geheizt haben und auch der Kühlschrank lief auf den Stellplätzen auf Gas –abgesehen auf den Plätzen, auf denen wir Strom hatten – siehe Text.