Dänemark 

Wir besuchten Dänemark, Sylt, Rendsburg, Rügen, Usedom, den Spreewald und Dresden

in der Zeit vom 04.04. bis 14.05.

 

Zusammenfassung mehrerer Teile wie folgt:

1. Teil von Haar durch die Rhön zum Edersee und nach Borgentreich.

 

2. Teil von Borgentreich über Enger und Bünde nach Dänemark.

 

3. Teil von Dänemark über Insel Sylt – Insel Rügen –

Insel Usedom – Polen – Spreewald – Dresden –

Bayerischer Wald

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Teil I

 

04.04. Poppenhausen/Wasserkuppe

Ich hatte gestern noch vorgeschlagen am Sonntag, also morgen, zu fahren, das wurde nicht akzeptiert, ein Grund wurde nicht genannt. Es wurde Gott sei Dank keine Hektik gemacht, warum auch?

Um 12:30 ließ ich den Motor ein zweites Mal an. Peter winkte vom Balkon. Wir waren „on the road“. Als wir in Haar auf die Autobahn fuhren lag die Befürchtung nahe, dass wir häufiger stehen würden als fahren. Das bewahrheitete sich dann doch nicht. Die Lkw wurden immer weniger und auch der Pkw-Verkehr nahm ab. Es dauerte eine Weile bis wir Lisa (unser Navigationssystem) überzeugt hatten, dass wir nach Poppenhausen an der Wasserkuppe wollten. Es gibt ja so viele Poppenhausen in Deutschland, da rechnete ja niemand mit. Nach 368 Km kamen wir an. Wir fanden den Gashof „Zum Stern“ eher als den Platz. Wir hatten nämlich gelernt, dass man hier u. a. die Stellplatzgebühr entrichten kann. Eine weitere Möglichkeit wäre an der Tankstelle in der Burgstraße, diese hatte allerdings geschlossen, oder eine dritte Möglichkeit ergab sich in einer Apotheke, aber auch diese hatte ja am Samstag gegen Abend geschlossen. Im Fenster der Tankstelle entdeckten wir ein Schild, dass man entweder in der einen oder in der anderen Richtung, jeweils nach 9 Km, tanken könnte. Dabei, tanken wollten wir ja gar nicht. Für die Autofahrer gab es von hier aus nur diese zwei Richtungen. Flieger müsste man sein!

 

Später knatterte ein Ultra-Light über unsere Köpfe hinweg, über ihm blauer Himmel. Der konnte sich in vielen Richtungen davon machen.

Gegen 18:30, wir benötigten mal wieder Kleingeld für Frischwasser und Strom, spazierten wir zum Gasthof „Zum Stern“, zu Fuß war es noch näher als mit dem Auto, aber eben nicht so bequem. Quicky schaute sich unverzüglich die Speisekarte im Aushang an und entschied, dass sie ein oder zwei der Gerichte essen könne.

Wir gingen hinein und bewunderten einen gemütlichen dunkel gehaltenen Gastraum. Überall standen Blumen auf den Tischen und eine Kerze war angezündet auf den Tischen, an denen Gäste saßen. Es gab Bitburger, gleich zwei Gläser nacheinander und eine Cola, von dem Zeug soll man ja auch nicht so viel trinken. Dazu wurde Christel ein Zwiebelschnitzel mit Knoblauchsauce, Pommes und Salat gereicht für 7,50 €. Ich erhielt auf Wunsch zwei große Scheiben Schweinskopfsülze mit herrlichen Bratkartoffeln und Salat. Zu der Sülze gab es Zwiebelringe und Gurkenscheiben für 6,50 €. Der Rückweg dauerte länger als der Hinweg.

Jetzt ist es 20:30, Quicky schmökert und ich schreibe an meinem Tagebuch. Auszugsweise schreibe ich etwas nieder als „Reisebericht“. Dazu genehmige ich mir noch ein Fläschchen Pilz. So herb und so frisch, wie das Land, Paderborner!

 

 

05.04. Hemfurth via Silbersee

 

Wir frühstücken genüsslich und anschließend erfolgt eine Unterhaltung im Stehen mit unseren Nachbarn, die auch hier übernachtet haben. Es ist ein Ehepaar mit ihrem Enkel.

Danach verschieben wir die Abfahrt und machen einen ausgedehnten Spaziergang in Richtung Wasserkuppe. Die Sonne meint es wirklich gut, so, als müsse sie noch was nachholen. In der Ferne glänzt im Sonnenlicht die Radarkuppel einer immer noch vorhandenen Radarstation. Hier habe ich vor vielen Jahren einmal Dienst mit Amerikanern gemacht. Erinnerungen werden wach. Wir waren ganz dicht an der Grenze zur damaligen DDR.

Auf dem Rückweg setzen wir uns in einer Parkanlage nahe des Stellplatzes auf eine Bank und schauen auf einen kleinen Teich, in dem es von Fröschen nur so wimmelt. Sie haben im Moment Sendepause, sie quaken nicht. Hier hätte man es durchaus noch einen Tag ausgehalten, aber wir haben ja auch noch Termine und wir wollen es nicht so eng werden lassen.

               Gegen 14:00 machen wir uns dann fertig für die Weiterfahrt. Es geht nicht direkt nach Borgentreich, wie ich gedacht habe, sondern unser Ziel ist der Edersee (Edertalsperre). Es stellt sich später heraus, dass das eine großartige Idee war.

Um 16:30 sind wir auf dem Stellplatz in Hemfurth in der Kraftwerkstraße. Wieder gefällt es uns gut. Wir stehen auf einer grünen Wiese, Ver- und Entsorgung ist vorhanden und auch andere Wohnmobilisten haben diesen Platz wohl für gut empfunden. Über die Wiese sind es knapp 100 m bis zur Eder. Der Übergang wird durch eine hohe Buschreihe getrennt. Nach einer Besichtigung des Flusses gehen wir in ca. 5 Minuten bis zum Ortsmittelpunkt von Hemfurth. Einige niedrige Bäume sind mit Ostereiern behangen. Der Osterhase muss in den letzten Jahren gewachsen sein. Früher wäre er da nie dran gekommen. Es ist ein buntes Bild.

Wir stehen auf der Brücke, die über die Eder führt und schauen auf den schnell dahin fließenden Fluss. Das Wasser hat die Edertalsperre wieder frei gegeben.

Im nahegelegenen Restaurant trinken wir auf der Uferterrasse jeweils einen Cappuccino, der übrigens vorzüglich schmeckte.

Jetzt ist es 19:30, draußen spielen Kinder, die Vögel zwitschern in den Zweigen. Sonst hört man keinen Laut. Ich denke noch ein wenig nach über den Edersee und über das Gebiet um den See. Vor vielen Jahren waren wir häufig hier zum Zelten. Das Gebiet, und das ist wohl heutzutage eine Besonderheit, verfügt über große Bestände von Rotbuchenwäldern, so etwas findet man nur noch selten.

         Morgen geht es über Diemelstadt nach Borgentreich. Eine wunderbare Zeit ist angebrochen, nutzen wir sie.

Der Naturpark Kellerwald-Edersee liegt im waldreichen Nordhessen und ist geprägt von ausgedehnten, naturnahen Buchenwäldern und einer kleinbäuerlichen Kulturlandschaft mit blumenbunten Wiesen und idyllischen Dörfern.

Eingebettet in diese Landschaft und umgeben von steilen, warmen Hängen windet sich der klare, blau-grüne Edersee. Hier erlebt man urige Krüppelwälder rund um den See, die riesigen Buchen im Nationalpark Kellerwald-Edersee und die abwechslungsreichen Wald- Feld- und Wiesenfluren im Süden des Naturparks. Kulturelle Schätze, wie längst erloschene Kohlenmeilerplatten, steinige Hügelgräber, das ehemalige Zisterzienserkloster Haina und das mächtige Schloss Waldeck hoch über dem Edersee lassen die ereignisreiche Geschichte der Region erahnen.

 

 

 

 

Kulturlandschaft

Im Naturpark Kellerwald-Edersee erwartet Sie eine einzigartige Landschaft, an deren Gestaltung Natur und Mensch gemeinsam gewirkt haben. Tiefe ruhige Buchenwälder sind von schmalen Bachtälern durchzogen. Sie führen in die abwechslungsreiche Kulturlandschaft aus blumenbunten Wiesen, Hecken und Wacholderheiden. Eingebettet in diese Landschaft und umgeben von steilen, warmen Hängen mit knorrigen Eichenwäldern windet sich der klare, tiefblaue Edersee. Im Bereich der Ederberge südlich vom See liegt der Nationalpark Kellerwald-Edersee, einziger Nationalapark in Hessen, an den sich "Natur aus Bauernhand", die Frankenauer Flur, anschließt. Die Mitte des Naturparks wird vom Mittleren Kellerwald mit dem Wildunger Bergland bestimmt.
Im Südteil erhebt sich der Hohe Keller mit der höchsten Erhebung, dem Wüstegarten. Die Region wurde erst spät vom Menschen besiedelt, denn das Klima der Hochlagen ist rau und die Böden sind karg. Noch heute sind die Dörfer mit ihren umgebenden Wiesen und Äckern als Rodungsinseln im Wald erkennbar. Klöster wie das der Zisterzienser-Mönche in Haina spielten eine entscheidende Rolle bei der „Urbarmachung“. Alte Ackerterrassen, Wacholderheiden und Hutewälder zeugen noch heute von vergangener Landbewirtschaftung.


Eine große Bedeutung für die Entwicklung der Kulturlandschaft hatte auch der Bergbau im südlichen Kellerwald: Eisen-, Kupfer- und Silbererze wurden abgebaut. In den Wäldern brannten Kohlenmeiler zur Holzkohlegewinnung. Der enorme Holzverbrauch drängte den Wald weiter zurück.
Heute besinnt man sich der Stärken der Region. Wiesen und Weiden sind Grundlage für die artgerechte Aufzucht gesunder Rinder und die Produktion reiner Milch. Landwirtschaftliche Erzeugnisse aus der Region sind von besonderer Qualität. Die einzigartige Landschaft ermöglicht einen sanften Tourismus.

 

 

 

06.04. Diemelstadt - Borgentreich

 

Wieder lassen wir uns viel Zeit, wir haben uns für den Nachmittag in Borgentreich angemeldet und zuvor wollen wir den Mittagsschlaf nicht stören. Es ist ein herrlicher Tag und es ist überhaupt eine herrliche entspannende Fahrt. Draußen die Luft ist angenehm weich und mild und die Sonne wärmt wunderbar. Christel räumt noch das Bad auf und anschließend ist sie sehr zufrieden mit ihrer Arbeit. Ich werde wohl in den nächsten Tagen wieder häufiger fragen müssen wo was liegt.

Spät verlassen wir diesen schönen Platz. Wir haben viel Zeit, denn es sind nur 46 Km bis nach Diemelstadt und dann sind es noch einmal 25 Km bis nach Borgentreich. Es geht vorbei an der Edersee-Staumauer. Wir machen Fotos und bestaunen immer wieder die kurvige aber schöne Uferstraße und den See mit dichtem Wald im Hintergrund.

 Bei Knocks-Motors erkundigen wir uns nach den Verhaltensmaßnahmen, was wir ausräumen müssen um ihnen die Arbeit mit der Verlegung der Kabel zu erleichtern. Wir werden sehr nett empfangen und die Herren sind sehr kompetent und professionell.

Es dauert nicht lange und wir legen die restlichen Kilometer bald zurück um dann in Borgentreich sehr nett empfangen zu werden. Es gibt Kaffee und Obstkuchen mit Sahne, die Welt ist in Ordnung, der Anfang ist gemacht und wir freuen uns auf die kommende Zeit.

 

 

10.04. Borgentreich –Karfreitag-

Strahlender Sonnenschein den ganzen Tag. Am Nachmittag erwarten wir Martin und Franziska. Ich sitze oben und bearbeite Bilder. Es ist ruhig und erholsam.

 

 

13.04. Wir bringen unser Wohnmobil zu Knocks-Motors

Es ist warm, das Wohnmobil ist soweit ausgeräumt, wie man uns gebeten hat. Am Nachmittag fahren wir das Fahrzeug nach Diemelstadt-Ammenhausen und stellen es dort ab. Anschließend fahren wir zu Heidi und bewundern ihren Münsterland, ein 20 Jahre altes Fahrzeug in wunderbarem Zustand. Dann kommt es, wie es kommen muss, ich habe meinen Fotoapparat im Wohnmobil liegen lassen. Dieter ist so nett und fährt uns noch einmal nach Ammenhausen. Das Wohnmobil und auch die Kamera sind noch da. Wir überlassen das Mobil seinem Schicksal und fahren über Scherfede nach Borgentreich zurück. Zuvor genießen wir in einer italienischen Eisdiele jeder ein wunderbares Eis mit Sahne, versteht sich.

Ich habe wieder Probleme mit den Pollen. Am Abend schauen wir wieder einmal getrennt TV, die drei unten und ich oben.

Morgen beginnt wieder der Alltag, Ostern ist vorüber. Wir verweilen Gott sei Dank noch einen Tag in Borgentreich, wenn wir unseren Wagen wieder geholt haben.

 

 

14.04. Unser Wohnmobil ist fertig

Ein guter Tag offensichtlich. Gegen 13:00 ruft Knocks-Motors an. Unser Fahrzeug ist fertig. Ich bin sehr gespannt. Die Erklärung ist ausgezeichnet. Wir zahlen 831 € und sind entlassen. Die Klappe für Stromanschluss bekommen wir sogar dazu. Leider hat man vergessen einen Regler zwischen die Wohnraumbatterie und die Starterbatterie zu montieren. Ich hätte gerne gehabt, dass die Starterbatterie auch geladen worden wäre. Nun gut, das können wir noch nachholen.

Wieder in Borgentreich gibt es Kaffee und Kuchen, Heidi stößt später auch noch zu uns.

Kurz nach 20:00 gehe ich nach oben und schaue noch einen Moment TV, meine Augen brennen und ich habe wieder Atembeschwerden.

 

15.04. Der letzte Tag in Borgentreich

Es soll noch einmal ein Tag in aller Ruhe in Borgentreich werden. Es wird dann nicht ganz so ruhig, wie ich mir das vorgestellt habe, aber immerhin. Wir fahren zum Friedhof und kaufen noch ein wenig ein, der Tag vergeht schnell. Am Abend grillt Dieter noch die restlichen Würstchen vom Vortage. Ich habe somit in 2 Tagen 5 Würstchen gegessen, das ist einfach zu viel. Am Abend vergesse ich dann zu allem Unglück auch noch die schwarzen Schuhe vom Schuster zu holen. Es gibt aber kein Pardon, Quicky will morgen fahren und wenn sie sich das in den Kopf gesetzt hat, dann muss das auch passieren. Meine Enttäuschung ist unermesslich groß. Meine Schuhe werden in Borgentreich bleiben, die beiden Umformer, die ich so oft benutze um 12 V in 230 V umzuwandeln, liegen in Haar. Eigentlich läuft alles nicht so richtig, aber Schwamm drüber, jammern hilft nichts und betteln auch nicht.

 

 

 

Teil II

 

16.04. Die Weiterfahrt von Borgentreich nach Hiddenhausen und Bünde

Ich werde vor 09:00 wach und weiß, dass ich aufstehen muss. Quicky wird nicht warten bis ich ausgeschlafen habe. Und richtig, ich bin noch nicht richtig im Bad, da höre ich ein Stampfen auf den Holzstufen. Es gab kein Ratschen am Frühstückstisch, Quicky kommt und damit ist es mit der Ruhe vorbei. Ich weiß noch nicht viel zu sagen, außerdem bin ich sehr angespannt. Schweigend packe ich meine Sachen und bringe sie nach unten. Quicky zieht mit der gewohnten Routine die Betten ab und bezieht sie neu. Ich denke an meine schwarzen Schuhe, die nun in Borgentreich bleiben, die Schuhe in Borgentreich, die Umformer in Haar usw. usw. Alles geht schweigsam vonstatten. Ich habe noch Zeit eine Tasse Kaffee zu trinken, dann geht es los, wir sind „back on the road“.  Wir fahren noch kurz in die Stadt und dann geht es über Brakel, mit einem Zwischenstop dort, nach Bünde. Zuvor schauen wir uns in Herford noch den Stellplatz am Ruderclub an. Als wir rechts in eine kleine Straße einbiegen tut sich nach wenigen Sekunden eine grüne Wiese vor uns auf, auf der schon zwei unbewohnte Wohnwagen stehen. Wir verweilen einen Moment, dann fahren wir nach Bünde, es ist 14:30 und wir werden zum Kaffee erwartet.

Die Stunden vergehen mit Ratschen über ditjes und datjes. Um 22:00 ziehen wir uns zurück in unsere Behausung.

 

 

17.04. Wir verlassen Hiddenhausen und starten unsere Fahrt nach Dänemark

            nun endgültig.

Wir schlafen bis kurz nach 09:00, die Nacht war nicht sehr gut, mich plagten wieder die Pollen und ich griff zu schwereren medizinischen Mitteln. Wenn man lange schläft, dann darf man auch lange frühstücken. Also fahren wir erst gegen 11:30 nach Hiddenhausen. Ralf kommt auch gerade aus der Werkstatt. Wir sitzen lange, bis ca. 16:00, bevor wir uns entscheiden unsere Fahrt nun endgültig fortzusetzen. Den Entschluss zu bleiben verwerfen wir. Uns zieht es weiter nach Norden.

Entgegen unserem ersten Plan entlang der Weser über Bad Oeynhausen zu fahren machen wir kurzfristig einen neuen und biegen vorher ab um die Strecke über Lübbecke zu nehmen und wir haben gut daran getan, hier ist weniger Verkehr. Also fahren wir über Rahden nach Sulingen, hier hat Christel einen sehr schönen Stellplatz gefunden. Wir sind mitten in dieser grünen aber auch bunten Natur ganz in der Nähe des Stadtsees von Sulingen. Es ist noch nicht spät an der Zeit, doch wir wollen hier verweilen. Wir fühlen uns beide frei und zufrieden und glücklich. Ich schreibe in mein Tagebuch und Christel beschäftigt sich mit ihren Zeitschriften sowie mit Sudoku.

Ab morgen wird es dann wohl wieder richtig interessant, denn dann wollen wir bis in die Höhe von Sylt kommen.

Ich schaue aus dem Fenster, es ist 21:00 aber es ist noch verhältnismäßig hell und man kann noch gut das saftige Grün der Wiesen und die Millionen und aber Millionen Blüten an den Bäumen erkennen. Gebühren brauchen wir für diesen Platz nicht zu bezahlen, außerdem gibt es eine Ver- und Entsorgungsstation. Es ist alles da, was wir benötigen. Selbst Strom haben wir jetzt im Überfluß, trotzdem können wir keine Akkus laden, denn die Umformer liegen ja bekanntlich in Haar. Wenn ich mich hier nicht so wohl fühlte, dann könnte ich heulen, es sind ja nicht nur die Umformer!

 

 

18.04. Wir verlassen Sulingen

Nach einem guten Frühstück verlassen wir diesen wunderschönen Platz. Man hätte schöne Spaziergänge machen können von hier aus, wir müssen weiter. Noch vor der Ausfahrt halten wir aber wieder an und machen noch einige Aufnahmen, wenigstens sollen die, die nicht mit uns fahren können, die Bilder anschauen. Unser Ziel ist Wischhafen und hier der Stellplatz vor der Elbefähre, die uns dann morgen nach Glückstadt bringt.

Wir fahren durch eine von der Jahreszeit bunt gefärbte Natur und die Zeit wird uns nicht lang. Auch unterwegs halten wir immer mal wieder an. Wir fahren also von Sulingen über Stuhr und pausieren für eine Gedenkminute am Airportzaun des Flughafens Bremen. Wir haben Glück, zu diesem Zeitpunkt befindet sich ein Learjet im Anflug, es bleibt der einzige während der Zeit, während der wir hier stehen. Ich denke kurz an die Kollegen im Tower und vor meinem geistigen Auge taucht wieder der TWR in München-Riem auf. Oben baumelt die Lichtkanone, zwei Feldstecher liegen griffbereit und einige Streifen liegen in der Bay, auf denen Buchstaben und Zahlen stehen, mit denen nur der Eingeweihte etwas anfangen kann. Schnell reiße ich mich von den Gedanken los und wir setzen unsere Fahrt fort. Der Jet hat schon lange seine „Parkingposition“ erreicht und die Triebwerke abgestellt. Weiter fahren wir über Hambergen – Basdahl – Ebersdorf – Lamstedt – Osten und landen zeitgerecht in Wischhafen. Es herrscht immer noch strahlender Sonnenschein. Wir legen uns nach dem üblichen Cappuccino auf unsere Stühle und schlafen glatt draußen ein. Erst nach knapp 2 Stunden werden wir wieder wach. Es ist herrlich in dieser Luft, die nach Meer und Wiese und Schafen riecht, zu sitzen und zu träumen.

Wieder im Besitz unserer geistigen Kräfte, wenn es denn so ist, machen wir einen Spaziergang ans Wasser und gehen bis zum Fähranleger, wo wir morgen übersetzen werden. Wir werden dann in den Elbmarschen an Land gehen.

 

 

19.04. Mit der Fähre nach Glückstadt und dann weiter gen Norden.    

Der Morgen kommt viel zu schnell. Wir reihen uns in der langen Warteschlange von Fahrzeugen ein, die sich bald in Bewegung setzt. Ich habe es nicht für möglich gehalten, aber auch wir und nach uns noch einige kommen mit an Bord.  Der Wind ist eiskalt und bläst stark von Osten. Wir haben etwas dickere Jacken angezogen. Man verlangt von uns 15 €, auch die Anzahl der Personen ist ausschlaggebend und wir dürfen mitfahren. Während der Überfahrt lernen wir, dass man für Fähren „hier oben“ bezahlen muss, die eingesetzt werden auf natürlichen Wasserwegen. Für Fähren z, B. die einen von Menschenhand gebauten Kanal überqueren, braucht man nicht zu bezahlen. Das probieren wir später gleich aus und es funktioniert.

Nach knapp 20 Minuten Fahrt legen wir in Glückstadt an, keine Wolke am Himmel. Die Fahrt geht weiter vorbei am Kernkraftwerk Brokdorf nach Brunsbüttel. Das ganze Land erstrahlt im satten Gründ der Weiden und der Bäume. Die Obstbäume tun das Ihre mit ihren herrlichen Farben. Die Schafe an und auf den Deichen nehmen ihre Köpfe gar nicht hoch, die Zeit ist zu kostbar.

Weiter geht die Fahrt über St. Michaelisdonn, Meldorf, Heide, Weddingstedt und Bredstedt.

In dieser Höhe auf der Straßenkarte entschließen wir uns nicht mehr nach Aventoft zu fahren sondern unser Ziel setzten wir auf Niebüll fest. Hier waren wir schon mal und auch hier steht man im Grünen. Hier gibt es 12 Stromanschlüsse und auch Ver- und Entsorgung. Vier Fahrzeuge stehen schon dort als wir ankommen. Schnell haben wir Strom angeschlossen und Christel kommt auf die brillante Idee einen Longdrink zu kreieren. Wir haben noch eingeschoben, dass wir morgen nach Klanxbüll fahren um uns zu erkundigen ob man von dort mit der Bahn nach Sylt fahren kann. Das kommt zwar im Moment noch nicht in Betracht aber vielleicht auf der Rückfahrt von Dänemark.

Mittlerweile ist es 17:45 geworden, in der „Küche“ ist Hochbetrieb. Das Essen ist eine Geisel der Menschheit, so sehe ich es jedenfalls. Nun geht auch dieser Tag dem Ende entgegen. Ich freue mich auf morgen.

20:00 Uhr. Gerade habe ich nach unserem Stromzähler geschaut. Man hat mit dem Einwurf eines Euro 2000 Watt zur Verfügung. Um 16:50 habe ich einen Euro eingeworfen und nun habe ich 300 Watt übrig. Wir haben allerdings elektrisch gekocht und ich arbeite am Computer. Also habe ich noch eine Münze nachgeworfen, damit kommen wir nun aus.

 

 

20.04. Wir fahren von Niebüll nach Aventoft

Bevor wir Niebüll verlassen gehen wir noch zur Post und kaufen ein paar „Notwendigkeiten“. Anschließend landen wir dann doch auch noch beim Aldi. Dann zieht es uns nach Klanxbüll, leider kommen wir zu spät, denn das Touristoffice schließt um 12:40 und es ist 12:45. Am Bahnhof machen wir uns schlau für eine Fahrt nach Westerland mit der DB. Eine Einzelfahrt von hier aus kostet ohne Auto 4,90 €, dafür ist man aber auch beinahe 25 Minuten unterwegs. In einem kleinen Tante-Emma-Laden unterhalten wir uns lange mit einem freundlichen, jungen Mann über Bier im allgemeinen und Flensburger- und Weizenbier insbesondere. Wir kommen aber auch auf die USA zu sprechen und auf die dänische Insel Romo. Diese Insel sollte man vielleicht auch noch aufsuchen.

Nun zieht es uns zum Bauern Clausen in Aventoft nur wenige hundert Meter von der ehemaligen dänischen Grenze entfernt. Bauer Clausen entpuppt sich als ein älterer Herr mit einem Spazierstock, den wohl schon sein Vater zur Unterstützung benötigt hat. Er redet gerne und viel, was kein Wunder ist, denn die Höfe liegen sehr weit auseinander und direkte Nachbarn gibt es nicht. Seine Kinder sind aus dem Haus und er lebt hier mit seiner Frau und seinen Schafen und einem kleinen, weißen Pony. Welches wir leider nicht zu sehen bekommen, wir haben aber auch nicht gefragt.

Wir stehen jedenfalls auf grünem kurz geschorenen Rasen, es hat lange nicht geregnet und somit ist der Boden hart genug. Von diesem Platz aus geht es übergangslos in den Garten und hinter ihm trennt eine Baumreihe uns oder diesen Platz und Garten von der Weide, auf der die Schafe hin und her laufen. Unser Gesprächspartner hat für die Wohnmobilisten ein Bad eingerichtet, welches vom Hof aus zu erreichen ist. Für die Benutzung nimmt er 2 Euro. Zum Inventar gehört noch ein sehr braver schwarzweißer Hund, der genauso anhänglich ist wie sein Herrchen. Dieser hat einen neuen Pkw gekauft, der allerdings gebraucht ist, einen mit Stern, er legt auf beides Wert.

Wir haben den ganzen Nachmittag auf dieser grünen Wiese mit unseren Stühlen zugebracht, es war ein erholsamer Nachmittag. Wir haben sogar den neuen Tisch aufgebaut, mit dem wir viel Freude haben.

Selbstverständlich besuchte uns auch Frau Clausen, eine sehr patente Frau, die später von einer Geburtstagsfeier zurück kam. Derartige Wege kann man allerdings nur mit dem Auto zurück legen, denn, wie schon erwähnt, es liegt alles sehr weit auseinander.

Wir fühlen uns sehr wohl hier auf diesem Bauernhof, schön ist eben auch, dass wir den ganzen Nachmittag draußen zubringen können.  Mittlerweile ist es 20:15, die Sonne verabschiedet sich blutrot am Horizont. Aus dem Radi ertönen Schlager. Ein schöner Tag geht zu Ende, ein schöner Tag mit netten Menschen.

 

 

21.04. Nonstop von Bauer Clausen zu Renate und Gustav nach Vejers

Bauer Clausen schaut schon früh nach den Schafen, dieses erzählt er uns später. Wir sind gut in der Zeit. Wenn er gestern noch meinte, dass es schwierig sei den Toiletteninhalt zu entsorgen, so fand er heute eine Möglichkeit, die uns sehr entgegen kam. Für Frischwasser geben wir ihm einen Euro. Er ist alleine heute, seine Gattin ist nach Sylt.

Nach einer herzlichen Verabschiedung fahren wir die wenigen Kilometer in das kleine Örtchen Aventoft, wo wir für 1,03 € tanken. Hier sagen sich nun wirklich Fuchs und Hase gute Nacht. Ein Brot bekamen wir hier nicht mehr. Somit waren wir in wenigen Minuten in Dänemark. Hin und wieder sieht man ein Haus in weiter Flur, ansonsten nur Weite, Felder, Weiden und selten Wälder.

Wir lassen uns Zeit unterwegs, denn wir wollen Renate und Gustav nicht beim Mittagsschlaf überraschen. Trotzdem, um 14:15 sind wir dort. Die letzten Meter waren etwas schwierig, ich hatte unsere „Lisa“ nicht ganz korrekt „gefüttert“. Jedes Gerät ist eben nur so gut wie der, der es bedient.

Wir trinken Kaffee und machen dann einen ausgedehnten Spaziergang zum weißen Sandstrand und dort entlang bis wir wieder durch die Dünen zum kleinen Örtchen Vejers abbiegen.

Kaum waren wir wieder daheim, warf Gustav den Grill an und legte Würstchen und Fleisch auf den Rost. Renate brachte später eine große Salatschüssel. Als wir, satt nach einer weiteren Aufforderung zu essen danken ablehnten, meinte Gustav, dass es doch nun erst richtig los ginge. Wir mussten passen.

Nach dem Abwasch, welcher durch die Spülmaschine ausgeführt wurde, gingen wir zum nächsten gemütlichen Teil über. Gustav hatte den kleinen schwarzen Ofen in der Ecke mit Holz gefüttert. Es wurde dann gemütlich bis gemütlich zu warm. Es war 23:00 Uhr, als wir nach Hause gingen, es war wahrlich spät genug. Quicky will morgen mit den beiden zum Schwimmen gehen, denn eine Schwimmhalle grenzt direkt an diese beiden Häuser.

 

 

22.04. Wir ziehen Kerzen

Ich schlief nicht sehr gut in dieser ersten Nacht in Dänemark, obwohl es extrem ruhig war hier zwischen den Dünen. Kurz nach 09:00, etwas ungewohnt, war dann für mich die Nacht um. Um 09:30 war Frühstück angesagt, was will man machen.

Nach einem langen und gemütlichen Frühstück, ein kleiner Tiefausläufer hatte uns erreicht, fuhren wir mit Renate und Gustav in einen kleinen Nachbarort zum Kerzen ziehen. Wir ließen uns einiges erklären und probierten es dann selbst. Renate und Gustav hatten schon etwas am Brett hängen, was nach Kerzen aussah. Es ging besser als ich dachte und nach ca. 2 Stunden hatten auch wir 16 Kerzen unter unseren beiden Brettern hängen. Die beiden schafften mehr als 32 Kerzen in derselben Zeit.

Anschließend fuhren wir noch an den Strand, der gleich hinter diesem Ort liegt. In den Dünen thronte ein weißer eckiger Leuchtturm. Dann ging es eilig wieder heim, denn bei den beiden wuchs der Kaffeedurst ins Unermessliche. Immerhin, es war ja auch schon 15:30. Geregnet hat es nicht mehr und die Sonne machte sich wieder breit, der Wind blieb kalt.

Mittlerweile ist es 17:30. Für 18:30 haben die Zwei schon vor einigen Tagen einen Tisch reserviert in Vejers Strand. Es ist ein Fischbuffet angesagt. Es wird ein gemütlicher Abend. Morgen bricht nun schon der letzte Tag für uns mit Renate und Gustav an. Dann geht es weiter. Noch wissen wir nicht wohin die Reise geht. Eigentlich möchten wir zur Nordspitze Dänemarks, es gibt aber auch andere Überlegungen.

Wir schauten nun doch noch bis 23:00 TV, dann ging es heim und ins Bett.

 

 

 

23.04. Wir fahren nach Esbjerg.

Wieder werde ich kurz nach 09:00 wach, ich habe mich wohl an diese Zeit gewöhnt. Quicky war schon wieder beim Schwimmen. Nun war ich auch gerade auf den Beinen, als sie zur Tür herein kam. Wie gehabt ging es kurz nach halb zehn zum reichhaltig gedeckten Frühstückstisch.

Anschließend fuhren wir nach Esbjerg, einer kleinen gemütlichen Stadt mit einem großen Hafen. Kurz vor dem Erreichen der Stadt bog Gustav ab und zeigte uns 4 übermannsgroße weiße Männer, die sitzend den Blick hinaus aufs Meer wandten. Der Schöpfer hat diese Kunst „Der Mensch am Meer genannt“.  Wir wandten uns der Fußgängerzone zu und bummelten Sie rauf und wieder runter. Das ein oder andere Schnäppchen wurde gekauft. Nach 2 ½ Stunden hatten wir so vieles gesehen, dass wir wieder nach Hause fuhren. Nur Quicky lehnte im Eiscafe ein Eis ab, wir anderen waren zu schwach. Wir genossen es an einem kleinen, runden Tisch auf dem Gehstein. Autos fahren zu dieser Zeit noch nicht viele hier, in der Hauptsaison sieht das wohl anders aus. Dann ging es wieder heim auf die kleine, gemütliche Terrasse zwischen den Dünen.

Jetzt ist es nach 18:00, ich sitze daheim, Quicky ist bei Renate und Gustav. Der vorerst letzte Abend mit diesen beiden netten Menschen ist angebrochen. Dann fahren wir weiter, über das „Wohin“ sind wir uns noch nicht klar.

 

 

24.04. Der Tag des Abschieds von R.&G.

Nach dem Frühstück fahren wir noch zu einem kleinen Parkplatz am Waldrand und machen einen wunderschönen Spaziergang durch den Wald vorbei an kleinen Seen und Weiden, auf denen Pferde und Schafe uns Gesellschaft leisten. Anschließend gab es zur Belohnung noch ein weiteres Eis im Cafe. Dann ließen wir es langsam ausklingen. Wir saßen noch auf der Terrasse. Renate konnte es nicht lassen uns noch ein Mittagessen zu servieren. Am Nachmittag gab es selbstgemachte Blätterteigteilchen mit einer Aprikose in der Mitte. Wir hatten in den letzten Tagen u. a. viel über Griechenland gesprochen selbstverständlich neben anderen Gesprächen auch.

So wurde es schnell 16:00 und wir bliesen zum Aufbruch. Wir fuhren entgegen unserer ersten Planung wieder gen Süden. Wir hätten zu viel Zeit verbracht, wenn wir noch bis zur Nordspitze Dänemarks gefahren wären Wir wollen noch Rügen besuchen und Usedom um dann langsam durch die ehemalige DDR wieder nach Bayern zu gelangen.

Nach gut 100 Km hatten wir die Südspitze der Insel Romo erreicht. Bedingt durch einen größeren Fischereihafen und die Tatsache, dass hier so gut wie kein Sandstrand vorzufinden war, fuhren wir bis zur Mitte der Insel zurück und bogen dann nach links ab wieder Richtung Meer. Von dieser Südspitze der Insel Romo fährt übrigens eine Fähre in einer Stunde nach List zur Insel Sylt. Bemerkenswert weiterhin ist, dass hier ein großes Vogelschutzgebiet existiert, es ist also nicht langweilig.

Wir fuhren also nach Lakolk und landeten in einer Sackgasse in Form eines riesigen Strandes mit hohen Dünen und weißem, weichen Sand. Wir waren nicht mehr so sehr überrascht, als wir eine Vielzahl von Wohnmobilen auf dem Strand stehen sahen und die Pkw nicht zu vergessen. Wir fuhren auch kurz bis ans Wasser und placierten uns dann aber direkt an den Dünen, da uns das sehr viel besser gefiel. Hier richteten wir uns für die Nacht ein. Gegen 21:00 ging die Sonne glutrot über dem Meer unter. Ein schöner Tag ging damit langsam dem Ende entgegen, ein neuer Tag war in unserer Erwartung als wir einschliefen.

 

 

Teil III

 

25.04. Wir erwachen auf einem der schönsten „Stellplätze“ in Dänemark. Am

           späten Nachmittag geht es nach Niebüll.

Wenn Du am Morgen erwachst denke daran was für ein köstlicher Schatz es ist zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.

Und so war es dann auch.

Es war wieder ein herrlicher Tag und auch die Nacht war sehr ruhig.

Die Sonne stand schon hoch am Himmel als wir richtig wach waren. Es wurde sofort warm, als wir die Sonne ins Heim ließen. Mehrere Fahrzeuge bevölkerten schon  wieder den Strand und es wurden gegen Mittag immer mehr. Die Väter spielten mit ihren Kindern in den Dünen und die Mütter sonnten sich, obwohl der Wind den Sand waagerecht vor sich her trieb. Ein Eiswagen fuhr in Richtung Wasser und an einem anderen Teil des Strandes ließen Kinder und auch Erwachsene ihre bunten Drachen steigen. Die ca. 30 Fahrzeuge verloren sich in der Wüste dieses großen Sandstrandes.

Kurz vor 12:00 wanderten wir bis zum Wasser hinunter, ja, wir wurden fast geschoben von dem Wind. Erst jetzt konnten wir ermessen wie weit es ist von der Dünenlandschaft bis zum Meer. Dieses konnte wahrlich ein Paradies für Kinder sein.

Zurück mussten wir nun gegen den Wind ankämpfen. Der Sand stach auf der Haut, wo er sie erreichen konnte. Hin und wieder spürten wir sogar einige Stiche im Gesicht.

Nach dieser Wanderung holen wir die Stühle raus und lassen es uns gut gehen. Mein schwarzes T-Shirt wird langsam heller und heller, weil sich der Sand so wunderbar im Gewebe hält.

Es ist schon weit nach 15:00, als sich ein Wolkenlayer vor die Sonne schiebt, wir nehmen dieses zum Anlass zu packen. Langsam fahren wir, die Sonne ist wieder voll da, nach Niebüll, wo wir uns jetzt ja schon bestens auskennen. Auf dem Stellplatz angekommen erkennen wir schnell, dass die offiziellen Plätze für Wohnmobile alle belegt sind. Wir finden aber noch einen akzeptablen Platz. Nun müssen wir die Entscheidung treffen, ob wir am Sonntag oder aber erst am Montag nach Sylt fahren –oder vielleicht gar nicht-?! Damit hätten wir dann aber schon ein zweites Ziel gekippt und das wäre wohl nicht ganz so gut. Die Nordspitze von Dänemark haben wir schon ausgelassen, weil wir ja dort schon gewesen sind, trotzdem, es hätte sich gelohnt.

Es ist schnell spät geworden. Jetzt, es ist nach 18:00, schreibe ich an unserem Bericht. Quicky schmökert in einem ihrer Bücher. Ich fühle mich noch nicht so recht wohl. In Dänemark hat es mir besser gefallen als hier in Deutschland. Hier ist alles sehr viel hektischer als drüben, obwohl die Menschen hier oben überaus freundlich sind. Ich komme hier aber einfach nicht so richtig klar.

Gegen 22:00 gehen wir schon zu Bett, Christel liest noch ein wenig und ich denke über die letzten Tage nach, über das Erlebte und über das, was wir noch vor uns haben. Darüber schlafe ich dann auch ein. Christel hatte das Licht schon gelöscht.

 

 

26.04. Wir bleiben in Niebüll.

Als wir aufstanden, war es schon spät, zumindest würden das viele sagen. Ich bin noch nicht angezogen, als ein Wohnmobil seinen Stellplatz verlässt. Da wir bleiben wollen werfen wir unser Triebwerk an und wechseln spontan zu der Position, die der Hymer gerade verlässt.

Nun können wir ja auch wieder Strom anschließen, somit werde ich meinen Bericht schreiben können und die Bilder können auch bearbeitet werden. Wir gelangen an unsere neue Position ohne dass die Kaffeekanne umfällt oder der Zahnputzbecher im Waschbecken.

Somit beginnt ein Sonntag der Ruhe. Wir frühstücken und dann macht es sich Christel in ihrem Stuhl auf grünem Rasen bequem. Ohne wirklich etwas getan zu haben wird es 16:00. Wir wollen noch zum Bahnhof um uns nach Zügen nach Sylt zu erkundigen.

 

 

27.04. Wir besuchen die Insel Sylt

Um 07:50 klingelt unser Handy. Christel ist als erste raus aus den Federn. Wir ziehen uns an und frühstücken weniger gemütlich als sonst.

Um 09:00 verlassen wir unsere „Villa“ und gehen zum Bahnhof. Wir bekommen von einem Schalterbeamten –man staune- ein Ticket und wir bekommen sogar ein Gemeinschaftsticket für kleine Gruppen (lt. Aushang bekommt man dieses Ticket erst ab 5 Personen). Er meint es also gut mit uns und wir bedanken uns auch noch einmal beim Gehen. Wir steigen in den Zug ein und pünktlich –man staune schon wieder- um 09:31 setzt sich der Zug in Richtung Westerland in Bewegung. Schnell erreichen wir „den Hindenburgdamm“, der im Jahre 1927 erbaut wurde.

Nachdem der Fährhafen der Insel Sylt an der Hoyerschleuse im Jahr 1920 im Zuge der Grenzabstimmung dänisch geworden war, wurde beschlossen die Insel über einen 10,8 Kilometer langen Eisenbahndamm mit dem Festland zu verbinden. Am 01.06.1927 eröffnete Reichspräsident Paul von Hindenburg den Damm.

Nach einer halben Stunde Fahrt erreichen wir Westerland auf Sylt, die Königin der Nordsee“, wie man sie auch nennt. Am Bahnhof sehen wir beim Aussteigen ein zweites Schild „Weesterlön Söl“, was wohl auch Westerland Sylt heißen soll.

Die Insel ist die größte der Nordfriesischen Inseln. Sie ist 39 Km lang und von Westen nach Osten zwischen 350 m und 12.600 m breit. In den 12 Ortschaften leben ca. 21.500 Einwohner.

 

 

In einem Prospekt steht zu lesen:

Urwüchsige Dünen und grüne Deiche, blühende Heide und majestätische Kliffs. Zwölf Ortschaften –keine wie die andere und jede mit ihrem unverwechselbaren Charme – das ist Sylt.

Wir können das im Nachhinein bestätigen, nur eben die Heide blühte nicht, aber das wird schon noch.

Es ist auch von endlosen Traumstränden die Rede und auch das können wir, was die Natur anbelangt, bestätigen. Also, weiter. Wir holen zunächst Erkundigungen ein um entscheiden zu können, wie wir jetzt die nächsten Stunden verbringen. Die Angebote sind mehr als reichhaltig. Wir entscheiden uns den angebotenen Bus (Sightseeing) zu nehmen, der um 14:00 seine Tour hier vom Bahnhof aus beginnt.

Zunächst bummeln wir zur Fußgängerzone und gehen diese dann in Richtung Strand. Christel schaut sich immer wieder die ausgehängten Speisekarten an und kommt zu dem Entschluss, dass doch nicht alles so teuer ist, wie sie sich das vorgestellt hat. Hier befinden sich rechts und links der Straße Cafès, Hotels und Restaurants sowie immer wieder Bekleidungsgeschäfte und Boutiquen. Es dauert lange, bis wir an den Strand kommen. Hier werden die Hotels höher und unansehnlicher.

Und dann, ach ja, wir sind ja wieder in Deutschland. Ein großer Torbogen mit einem Häuschen darinnen tut sich vor uns auf. Rechts und links eine hohe Mauer, über die man gerade hinweg schauen kann. In dem kleinen Häuschen in dem Torbogen sitzt ein Mann in Uniform und nun wird uns auch klar, wir müssten zahlen um diesen Strand besichtigen zu können oder aber eine Gästekarte vorzeigen. Die Karte haben wir nicht, wir bleiben nur ein paar Stunden und aus dem Grund, nur eben mal den Strand zu besichtigen und dafür zu zahlen, nein, das wollen wir nicht. Also spielen wir Zaungast und kommen uns sehr minderwertig vor. Trotzdem, der Strand ist sehr lang, sehr sauber und sehr weißer Sand strahlt in der hellen Sonne. Die vielen Strandkörbe übersehen wir mal wieder beflissentlich, sie versehen alles mit einem negativen Touch. Wir bummeln langsam zurück und schauen uns die weiteren Auslagen an in den Geschäften. In einem Cafè sitzen besonders viele Menschen draußen und uns kommt der Gedanke an einen Cappuccino. Gott sei Dank schaue ich mir sehr spät die Getränkekarte an, die Bedienung ist schon im Anmarsch. Wir bestellen zwei Cappuccini, die wirklich gut sind und bezahlen dann viel später 3,10 €. Während wir hier sitzen kommt uns auch die Erklärung, warum gerade hier besonders viele Menschen sitzen. Hier draußen wird geheizt, dennoch sitzen sie alle hier mit Jacken bekleidet oder gar im Mantel.

Später setzen wir uns auf eine Bank im Park vor dem Rathaus und ruhen uns ein wenig aus.

Gegen 13:30 holen wir uns das Busticket für die Sightseeing-Tour und können bald danach in einen der wartenden Busse einsteigen. Es gelingt uns oben und ganz vorne die Plätze zu bekommen, hier haben wir die beste Aussicht und können auch fotografieren.

Pünktlich um 14:00geht es los. Der Busfahrer fährt und erzählt gleichzeitig. Er macht das sehr gut. Von Westerland fahren wir zunächst gen Osten über Tinnum nach Keitum. Das, was wir von Westerland gesehen haben, gefällt uns nun mal gar nicht, allerdings haben wir die Altstadt nicht mehr besichtigen können, wir hatten uns nicht gut genug vorbereitet. In Keitum wären wir am liebsten gleich ausgestiegen. Schon die Häuser und die Gärten auf der Hinfahrt haben es uns angetan.

Tinnum:

Hier hätten wir inmitten der Tinnumer Wiesen eine kreisförmige Wallanlage etwa aus der Zeit um Christi Geburt besichtigen können. Weiterhin zählt eine anno 1649 erbaute „Alte Landvogtei“ zu den ältesten Häusern der Insel.

 

Keitum:

Keitum ist wohl das heimliche Juwel der Insel. Man muss allerdings hier zu Fuß unterwegs sein, dann kann man die schmucken Reetdachhäuser besichtigen sowie die romantischen Bauerngärten und die Friesenwälle der Kapitänshäuser. Hier konnten wir nur einige wenige Blicke erhaschen, denn der Bus hielt nicht an. Wir waren enttäuscht, schon in den ersten Minuten hatten wir etwas verpasst.

In diesem romantischen Friesendorf mit Flair gibt es z. B. das Altfriesische Haus zu besichtigen in dem die Wohnkultur des 18. Jh. originalgetreu rekonstruiert worden ist. Hier arbeiten auch noch Weberinnen wie zu Großmutters Zeiten an historischen Webstühlen und fertigen kunstvolle Produkte wie Tisch- und Wolldecken, Kissen und Gardinen an.

Das Sylter Heimatmuseum stellt die Sylter Geschichte bis ca. 1850 vor.

Die Keitumer Kirche ist auf den höchsten Punkt des Sylter Geestkernes errichtet. Urkundlich erwähnt ist die Kirche seit 1240, allerdings ist der Ostteil über 800 Jahre alt.

 

Morsum:

Auch dieser Ort sei noch erwähnt. Es ist der erste Ort Sylts. Der Ort selbst zieht sich durch einige Straßenzüge hin und ist in die Natur eingebettet. Markant und atemberaubend ist das imposante Morsum-Kliff.

Aber auch dieses erfuhren wir erst viel später. Schade!

 

Die Fahrt geht also weiter. Wir biegen nach Norden ab. Unser Ziel ist List. Leider lassen wir auch den Ort Kampen weitestgehend liegen, denn lt. Aussage des Busfahrers darf er auch diesen Ort nicht mehr durchfahren. Hier wohnen wohl sehr viel Menschen mit sehr viel Geld und die haben eben auch großen Einfluss. So etwas hatten wir allerdings auch hier auf Sylt mehr oder weniger erwartet. Die Landschaft auf dem Wege nach List war beeindruckend und sehr abwechslungsreich. Hohe Dünen erhoben sich mal zur Linken und mal zur Rechten. Immer wieder fotografierte ich diese wunderschönen Häuser mit ihren Reetdächern und teil bunten und sehr schön gepflegten Vorgärten.

 

Wir erreichen List und bekommen gesagt, dass wir hier eine halbe Stunde Aufenthalt haben, nicht mehr und nicht weniger. Wir kommen uns vor wie Bustouristen. Wir gehen die wenigen Schritte in Richtung Hafen und erreichen eine Fischerkneipe mit Verkaufsständen für alle Arten von Fisch. Oben am Dach steht zu lesen: „Nördlichste Fischbude Deutschlands“.

Wir hatten schon gehört, dass es hier eine hervorragende Fischsuppe geben soll. Links im Gebäude treffen wir auf eine Art „Fischerkneipe“, die unsere ganze Aufmerksamkeit bekommt. Rechts im Gebäude sitzen die Menschen dicht gedrängt und genießen jede Art von Fisch. Auch wir genehmigen uns eine Fischsemmel, wenn nicht hier, wo dann? Kaum haben wir die Semmel mit dem Fisch für gut empfunden und ein Schwätzchen mit unseren „Nachbarn“ aus Niebüll gemacht, wird es auch schon wieder Zeit zum Bus zurück zu kehren. Eine ältere Dame erreicht gerade noch den Bus bevor sich dieser wieder in Bewegung setzt. Wir haben auch gerade unsere Plätze erreicht. Der Bustourismus, er lebe ……..!

Nun fahren wir sehr enge Straßen und kommen, immer wieder durch Dünen fahrend, nach Weststrand. In den noch weiter nördlich liegenden Teil der Dünen kommt man nicht mit dem Auto. Also geht es ab jetzt wieder gen Süden. Die Straße bleibt zunächst sehr eng, wir umfahren dieses Mal Kampen im Westen. Die „Hohen Herren“, zu denen auch u. a. Günther Jauch gehört, werden also durch die Gäste, die Geld auf die Insel bringen, nicht gestört. Wahrscheinlich bringen die anderen viel mehr Geld hierher, wenn sie denn mal hier sind. Nun fahren wir mit dem Bus durch Westerland und erkennen einige Straßen wieder, durch die wir vorhin noch zu Fuß gegangen sind.

Auch auf dieser Fahrt gen Süden, also gen Hörnum, verwandelt sich die Landschaft immer wieder, dunkle Dünen wechseln mit hellen ab und hohe mit niedrigen und zwischendurch immer wieder helle und weiße Sandflächen. Auch die Faszination der Reetdachhäuser bleibt erhalten.

Wir fahren bis Hörnum Hafen und unterwegs erzählt uns der Busfahrer, dass wir mit einem Schiff eine Fahrt zum südlichsten Punkt von Sylt machen können. Das Schiff soll um kurz nach 16:00 ablegen und um 16:50 wieder zurück sein. Wenn es vorher kurz einmal angefangen hat zu regnen, dann ist jetzt wieder die Sonne durch die Wolken gekommen. Wer nicht mit dem Schiff fahren will, der kann sich an Land beschäftigen. An Bord gibt es Kaffee und Kuchen, erwähnt er noch wie nebenbei und dass man pro Person 3 € bezahlen muss, das hätte er beinahe vergessen.

Wir entscheiden uns die Fahrt mit zu machen und bleiben auf dem Oberdeck, hier kann man am besten sehen. Die See ist ruhig, Kaffee und Kuchen wollen wir nicht. Schön kann man die Inseln Amrum und Föhr sehen, der weißrote Leuchtturm von Hörnum leuchtet in der Ferne.

Pünktlich um 16:50 legen wir wieder an und wie sollte es anders sein, wir eilen zurück zum Bus. Im Hafenbecken schwimmt ein Seehund am Rande der Kaimauer entlang, er kommt immer nur mit dem Kopf aus dem Wasser und es scheint sich schon um ein älteres Tier zu handeln. Wir bestaunen ihn nur kurz, denn der Bus fährt jeden Moment ab. Noch einige Fotos, dann sind wir, pünktlich um 16:15 wie vorgesehen, wieder am Bahnhof. Wir bekommen noch den Zug um 16:22 nach Niebüll, der dort auch wieder pünktlich um 16:59 ankommen wird. Entgegen der Hinfahrt ist jeder Platz besetzt und rechts aus dem Fenster blickend sieht man nur Wasser, als wir auf dem Hindenburgdamm gen Osten fahren.

Doch recht zufrieden lehnen wir uns in den Polstern zurück. Bald sind wir wieder daheim. Wir haben viel gesehen und es war ein schöner Tag.

 

 

28.04. Von Niebüll nach Rendsburg

In der Früh geht uns das Gas aus. Also haben wir schon wieder etwas vor.

Wir fahren nur Landstraße und Lisa führt uns durch herrliche Ecken. In einem kleinen Dorf kaufen wir Brot und einiges mehr. Man erklärt uns auch sehr freundlich den Weg zu einem Heimwerkermarkt „team“. Wir bekommen Gas für 12,90 € für 12 Kg. Den letzten Preis, den wir bei OBI sahen, war 15 €. Also tauschen wir leer gegen voll und es kann wieder gekocht werden.

Gegen 16:00 kommen wir auf dem sehr schön gelegenen Stellplatz in Rendsburg an, nur 5 Gehminuten bis zum Ortskern. Er liegt mitten im Stadtpark am Stadtsee. Der Empfang an der Reception ist mehr als herzlich. Ich bekomme eine Lakritzstange geschenkt. Wir zahlen 20 € Kaution für einen Schlüssel, der zu den sauberen Toiletten und den ebenso sauberen Duschanlagen Einlass gewährt. Warmwasser ist im Preis inbegriffen. Beim Duschen zahlt man 50 Cent für 7 ½ Minuten.

Wir sitzen draußen in unseren Liegesesseln und planen den morgigen Tag. Erst spät, es ist schon gegen 20:00, entschließen wir uns hinein zu gehen. Es wird dann doch frisch draußen. Wir sind nicht zu einem Entschluss gekommen ob wir morgen noch bleiben oder unsere Fahrt fortsetzen. Übrigens, die Gebühr für diesen Platz ist innerhalb von 2 Jahren von 9 € auf jetzt 11 €. Auf dem Platz befinden sich übrigens auch ein Kiosk sowie ein kleines Café. Man bekommt nach Anmeldung gutes Informationsmaterial und die Dame am Schalter ist überaus freundlich und hilfsbereit.

 

 

29.04. Wir bleiben in Rendsburg

Christel treibt es heute zu einer für mich unanständigen Zeit aus den Federn. Um 09:15 sitze ich schon am Frühstückstisch. Mir schmeckt noch nichts, das Brot ist noch zu trocken und auch der Kaffee hat so richtig keinen Geschmack. Nach einer guten Viertelstunde zwinge ich mir ein kleines Brot mit Gelee rein, auch das hat schon besser geschmeckt. Danach lege ich mich noch einmal angezogen aufs Bett und schlafe auch gleich wieder ein.

Fest steht, dass wir noch bleiben. Um 10:30 werde ich wieder wach. Mit viel Zeitaufwand nehmen wir die Räder vom Ständer. Dann geht es los, mit einem hervorragenden Stadtplan sind wir in wenigen Minuten in der Stadt. Hier ist großer Markt. Selbstverständlich wird viel Fisch angeboten, Quicky möchte am liebsten etwas mitnehmen, aber das geht nicht, da wir zu lange unterwegs sein werden. Mit den Rädern an der Hand bummeln wir durch die engen Gassen der Altstadt. Während dieser Zeit bekommen wir einen netten Anruf. Christine teilt uns mit, dass Püppie ihren Führerschein bestanden hat. Wir freuen uns tierisch. Später erfahren wir von ihr selbst noch, dass sie keinen einzigen Fehler gemacht hat in der schriftlichen Prüfung.

So verlassen wir die Innenstadt und fahren zur Schwebefähre und darüber befindet sich die Hochbrücke. Sogleich finden wir das Cafè und davor, in einem kleinen Rondell sitzt ein sehr freundlicher Herr, der bei passieren der Schiffe Einzelheiten über das Schiff sowie Herkunft, Abfahrt und Zielhafen bekannt gibt. Anschließen erklingt aus den Lautsprechern die entsprechende Nationalhymne. Dies ist der „SHIPS WELCOME POINT“.

Mindestens ebenso interessant finden wir aber die Schwebefähre, die immer hinüber und dann wieder herüber gezogen wird. Sie hängt unterhalb der Hochbrücke, über die die Züge fahren. Lange Seile führen dann nach unten, wo die eigentliche Fähre hängt. Der Abstand vom Kanalwasser bis zum Fährboden ist nicht sehr groß.

Wir sitzen lange auf der kleinen Terrasse zwischen Nord-Ostsee-Kanal und diesem Café, dabei benutzen wir die blauen Gartenstühle. Da uns niemand bedienen möchte wollen wir auch nichts bestellen.

Wir entschließen uns mit der Fähre auf die andere Seite zu fahren, denn hier führt eine Art Fahrradweg bis nach Kiel. Wir fahren ca. 6 Kilometer in Richtung Kiel und setzen uns dort auf eine Bank. Hinter uns der hohe Deich schützt uns vor dem Wind und somit ist es hier angenehm warm. Immer wieder fahren größere und auch kleinere Frachtschiffe vorüber. Ein uralter Schaufelraddampfer gibt sich auch noch die Ehre.

Wir sitzen und warten bis es 15:15 wird, denn dann wird das Hurtigroutenschiff „Fram“ erwartet, die Brunsbüttel um 11:11 verlassen hat, auch dieses hat uns der freundliche Herr im kleinen Rondell mit dem Mikrofon verraten. Die „Fram“ kommt von einer langen Reise, nämlich aus der Antarktis. Zum Schluss hat sie noch die Canaren, Portugal und Frankreich passiert. Sie schippert jetzt noch nach Nordnorwegen und im Sommer fährt sie schon wieder in die kalte südliche Region.

Gegen 14:30 fahren wir zurück zur Schwebefähre, aber wir bleiben auf der gegenüberliegenden Seite des Cafés, hier kann man sie besser fotografieren. Pünktlich um 14:30 fährt dieses stolze Schiff an uns vorüber, selbstverständlich gibt sie beim Passieren der Ansagestelle ein lautes Signal. Man möge mir verzeihen, wenn das nicht der Ausdruck für dieses wahnsinnig laute Geräusch ist.

Mit der Fähre geht es wieder auf die drübere Seite und dann navigieren wir uns wieder zum Stellplatz im Stadtpark. Hier machen wir es uns gemütlich und tanken ein wenig Wärme, denn wir waren gekleidet für 25° C. im Schatten und nicht für 20° C. in der Sonne. Das Verzurren der Fahrräder nahm dann beinahe mehr Zeit in Anspruch als die ganze Fahrerei.

Morgen geht es nun endgültig weiter in Richtung Rügen.

 

 

30.04. Auf zu neuen Beobachtungen – Plön – Wismar – Poel.

Der Tag begann nicht ganz so gut und das besserte sich auch vorläufig nicht. Quicky kam vom Duschen und ich bewegte mich dann in Richtung Sanitäranlagen. Da ich keine Brille trug stolperte ich schon über die erste Holzstufe, meine Zehen schmerzten und ich war etwas angesäuert über so viel Dusseligkeit meinerseits.

Wieder daheim bekam ich dann in einem längeren Gespräch mal wieder zu hören, dass sowieso alles rum läge, das kannte ich aber schon. Gott sei Dank ist das so, damit finde ich hin und wieder noch etwas alleine.

Ich hatte meinen Kaffee noch nicht getrunken und auch mein Glas Orangensaft stand noch auf dem Tisch, als der Tisch schon beinahe leergeräumt worden war. Ich ließ die Jalousie etwas raus um unsere Badetücher noch in der Sonne und mit leichtem Wind trocknen zu lassen.

Wir entsorgten und versorgten uns mit Frischwasser. Hier bekamen wir mal wieder mehr Wasser als wir fassen konnten, obwohl der Tank nahezu leer war. Wir ließen uns durch Lisa führen und die war wohl auch nicht sonderlich gut drauf, aber sie hatte es zumindest gut gemeint. Wir fuhren über Kiel und durch die „Holsteinische Schweiz“. Wir konnten uns die Gegend anschauen, die hier ja wirklich nett ist. Weiter führte sie uns über Scharbeutz und Timmendorf. Auch hier machte ich einen Abstecher und fuhr ein wenig auf der Strandstraße entlang zunächst in nördlicher Richtung um dann aber zu drehen, damit wir wieder auf Kurs kamen. Zu dieser Jahreszeit ist es wunderbar hier. Nur wenige Personen flanierten auf der Promenade. Der Strand war nahezu leer, Autos fuhren so gut wie gar nicht. Der Sand war weiß und das Wasser klar wie nie. Die Luft roch nicht nach Sonnenöl und Sonnenmilch und aus den Strandkörben schauten noch keine weißen behaarten oder enthaarten Beine raus.

Vom Timmendorfer Strand aus landeten wir dann in Travemünde, was ja eigentlich nicht verkehrt war. Hier brachte sie uns zur Fähre und wir hätten noch 46 Km bis Wismar gehabt. Christel wollte aber nicht die Fähre nehmen. Wir fuhren gegen die Anweisungen von Lisa, aber mit einer weiblichen Beharrlichkeit versuchte sie uns immer und immer wieder zur Fähre zu führen. Plötzlich hatte sie einen anderen Vorschlag und es erklang die dunkle Stimme: „Toll – Charge“, das heißt für mich „Maut“ auf dieser Strecke, die sie gewählt hatte. Es gibt einen Tunnel, das wussten wir und den wollten wir nun auch nicht bezahlen und damit auch nicht befahren.

Ich hielt an und programmierte Lisa nun nach Wismar und akzeptierte die Autobahn. Nun hatten wir wieder 86 Km bis Wismar. Wir fuhren also im Süden um Lübeck herum und dann ging es mit teils 120 Km/h in Richtung Wismar. Kurz vor Erreichen der Hansestadt entschlossen wir uns dann doch nach Nienburg auf der Insel Poel zu fahren und wir taten gut daran. Nach dem Verlassen der AB wurden die Straßen schmaler, dafür aber fanden wir den Stellplatz in Nienburg direkt am Hafen auf Anhieb. Hier gefiel es uns. Eine Fischräucherei war gleich dabei und auch ein sehr kleines aber nettes Lokal, welches wir nicht nutzen. Wir setzten uns direkt am Hafenbecken auf eine Bank, ein kleines Lüftchen wehte und die Sonne strahlte vom Himmel. So verbrachten wir noch eine schöne Zeit hier draußen, bevor wir uns zum Abendessen zurückzogen. Immerhin war es schon nach 19:00. Diese kleine Insel, die über einen Damm zu erreichen ist, liegt direkt nördlich von Wismar. Nun ist der Tag doch noch schön geworden und wir haben ja noch einige vor uns. Warten wir ab, was sie uns bringen. Für Interessierte, wir haben 12 € bezahlt für diesen Stellplatz incl. Strom, Dusche, Toilette und Ver- und Entsorgung.

 

 

01.05.

Quicky holt Brötchen und wird gefragt, ob wir noch bleiben, denn es kommen immer wieder telefonische Anfragen, ob noch Plätze frei sind. Eine für uns etwas fremdartige Art und Weise bei Stellplätzen, hier ist das wohl an der Tagesordnung. Wir überlegen einen Moment und kommen zu dem Entschluss, dass wir bleiben und mit den Rädern die Insel erkunden. Wir freuen uns wohl beide über diesen Entschluss. Die Sonne scheint und das Wasser im Hafenbecken reflektiert den blauen Himmel. Einige Segler sind schon wieder draußen auf dem Meer. Es ist ja auch zu schön.

Die Semmeln kosten 25 Ct. und schmecken hervorragend. Schnell schnallen wir die Räder ab, wir haben schon richtig Routine und es dauert gar nicht mehr lange, dafür werden wir beim Zurückstellen sehr viel mehr Zeit in Anspruch nehmen. Wir radeln von Niendorf zu dem kleinen Dörfchen Kirchdorf und dann weiter zum Strand in Timmendorf. Dieses Timmendorf hat nun mit Timmendorfer Strand wirklich nichts zu tun. Man sieht viele neue Häuser oder bestens renovierte alte Bauten. Im krassen Gegensatz dazu stehen oftmals die Dorfstraßen mit dem dicken und unhandlichen Kopfsteinpflaster. Vor allen Dingen die Füße und Gelenke tun sich hart beim Gehen.

Wir radeln immer auf Radwegen und hier macht es beinahe so viel Spaß wie in Borgentreich. Rechts strahlend gelbe Rapsfelder, links, auf der anderen Seite der schmalen aber guten Straße grüne Wiesen mit Pferden, dahinter die Bucht, in der diese Insel Poel liegt. Der Radweg ist aus der „Neuzeit“ und sehr glatt und breit.

      Nur einen Katzensprung entfernt von Timmendorf kommen wir an einen sehr schönen weißen Sandstrand. Zuvor können wir uns an einem kleinen Hafen mit einem Leuchtturm erfreuen. Im Hafenbecken stehen teils noch sehr alte Fischkutter, denen man die Stunden auf See ansehen kann.

        Am Strand stoßen wir auf unzählige Strandkörbe und, oh Wunder, eine Menge Menschen sonnen sich bei diesem doch kalten Ostwind am Strand, in den Körben und tummeln sich sogar im Wasser. Auch an diesem Strand müssten wir 1,50 € Kurtaxe oder Strandgebühr bezahlen, wir finden aber niemanden, der kassiert.

Dann geht unsere Tour weiter, wir fahren an einem großen und sehr frequentierten Campingplatz vorbei und gehen noch einmal an den Strand bevor wir einem sehr sandigen und teils schmalen Radweg folgen. Rechts und links wird dieser Weg von hohen Büschen oder kleineren Bäumen flankiert. Ab und an hat man wirklich den Eindruck man müsse über Wanderdünen klettern. Der Sand ist weich und tief.  Nach knapp 2 Kilometern kommen wir wieder auf festen Grund, was in diesem Falle Betonstreifen sind, auf denen wir aber schnell nach „Am Schwarzen Busch“ gelangen, ein kleines Dörfchen oder besser eine Ansammlung von Restaurants, Hotels. Büdchen, wie man sie eben so in Touristengebieten und besonders in Orten am Meer vorfindet – und- selbstverständlich wieder Kopfsteinpflaster. Unsere Räder und auch die Füße müssen sehr leiden.

An einer Wurstbude essen wir echt Thüringische Würstchen für 2 € das Stück in einer Semmel, sie waren wirklich großartig. Am Nachmittag, gerade richtig zum Cappuccino, kamen wir dann wieder daheim an. Den Rest des Nachmittags verbrachten wir dann mit unseren Stühlen draußen in der Sonne. Wir schauten den Seglern zu, die draußen auf dem Meer bzw. in der Bucht segelten oder den Hafen verließen oder in diesen einfuhren. Gegen 19:30 wurde es uns dann zu frisch draußen und wir gingen rein.

Wenn wir etwas Grün an unsere Fahrräder gesteckt hätten, dann wäre das eine richtige Maitour gewesen, oder war sie das vielleicht jetzt auch?! Wir waren jedenfalls glücklich und zufrieden. Morgen geht es nun weiter und viele viele Wohnmobile werden mit uns in diesen Tagen auf Tour sein.

 

 

02.05.

Es waren noch mehr unterwegs, als wir erahnt hatten.

Gegen 10:30 verließen wir Poel in südlicher Richtung. Wir suchten die Küstenstraße auf in der Hoffnung weite Strecken am Meer entlang zu fahren, aber das war ein Reinfall. Nun gut, die Strecke war dennoch abwechslungsreich, immer wieder trafen wir auf Baumalleen, wir fuhren oftmals wie in einem Tunnel, was bei der Sonneneinstrahlung recht angenehm war. Dennoch, die Straßen blieben schmal und gerade die Küstenstraßen hatten am Rand rechte Vertiefungen und waren schon sehr uneben, was die hiesigen Fahrer nicht daran hinderte mit viel zu hoher Geschwindigkeit zu fahren. Bei über 40 Km/h sprang sogar das Wohnmobil wie eine junge Geis. Auch der entgegenkommende Verkehr war sehr schnell unterwegs und nahezu niemand verringerte die Geschwindigkeit beim Entgegenkommen. Mich wundert, dass unser linker Außenspiegel noch dort sitzt, wo man ihn montiert hat. Ansonsten waren wir sehr angetan von den vielen kleinen Siedlungen, die wohl alle nach dem Fall der Mauer entstanden sind. Wunderschöne kleine Häuschen, teils sogar mit Reetdächern und kleinen bunten sauberen Gärten, konnten wir bewundern. Falls dann mal eines der alten Häuser auftauchte, im dunklen Grau gehalten, dann lag der Gedanke an das hässliche Entlein nicht fern. Ganz selten tauchte sogar mal ein nicht mehr bewohntes Haus, ohne Fenster und schon teilweise mit Grün überwuchert, an der Seite auf.

In Höhe von Kühlungsborn, tauchte plötzlich aus einem Waldgebiet die 100-jährige „Molli“ auf. Zunächst machte sie sich bemerkbar durch den markanten dunklen Rauch, der aus ihrem Schornstein quoll. Sie zog mehrere Waggons, die ebenso alt sein mussten wie sie selbst. Um das Geheimnis zu lüften, „Molli“ ist die Dampflok, die täglich nach Bad Doberan stampft und wir hatten das Glück sie sehen zu dürfen. Es dauerte nicht lange, wir befanden uns nun in einem großen Waldgebiet, da überholten wir sie sogar. Leider fand ich keine Gelegenheit sie zu fotografieren. Sie passte eigentlich gut in dieses Bild der Landschaft. Rechts, aus dem kleinen Fenster, lehnten wohl der Lokführer und der Heizer raus, sie hatten wohl im Moment nichts zu tun. Ein gemütliches Bild ohne Hektik und Nervosität.

Dieses Waldgebiet gehört übrigens zum Stadtwald von Kühlungsborn. Wir fuhren einmal kurz durch diese ungewöhnliche Stadt. Sie verfügt über eine Seepromenade und einen recht markanten Leuchtturm. Der kilometerlange Sandstrand zieht wohl im Sommer unzählige Menschen an. Dank dem Stadtwald ist sie die „Grüne Stadt am Meer“ mit mondänen Villen in Bäderarchitektur. In Warnemünde nahmen wir dann wieder mal die Fähre, das An- und Ablegen dauerte länger als die Überfahrt über dieses kurze Stück Wasser, aber ohne Fähre wäre es eben nicht gegangen, außer, wir hätten einen Umweg in Kauf nehmen müssen, das wollten wir aber nicht.

 

Auch Warnemünde hätten wir uns gerne angeschaut, aber auch hier waren nahezu alle Parkplätze besetzt und so konnten wir auch hier nur aus dem Auto heraus einige markante Villen und Herrenhäuser bestaunen. Auch hier fuhren wir einige Zeit entlang des Strandes, den man aber nur ahnen konnte bzw. man erkannte dieses an den Strandaufgängen, die durch ein kleines Waldstück führten. Aber eben auch hier war kein Parkplatz zu bekommen.

Somit setzten wir unsere Fahrt fort über Dierhagen, Wustrow und Prerow. Diese drei Städte verfügen übrigens über jeweils einen Parkplatz, den man für eine Nacht benutzen kann um im Wohnmobil zu übernachten. Ab abends 19:00 bis morgens 08:00 kostet der Platz 7,50 Euro. Tagsüber wird die normale Tages- bzw. Stundengebühr genommen, so steht es jedenfalls an einem Automaten. Diese Parkplätze hätten wir aber nicht genommen, sie gefielen uns einfach nicht und sie befanden sich teils direkt an der Straße.

In Zingst sahen wir uns den Parkplatz vor einem Campingplatz an und dort hätten wir nun wirklich nicht übernachtet, außerdem hätte er 15 € gekostet und ich kann nur hoffen, dass niemand von den Wohnmobilfahrern und Insassen „ja“ zu solch einem Platz und solch einem Preis sagen wird.

 

 

Vielleicht noch etwas Wissenswertes über dieses Gebiet aus der ADAC-Karte:

Fischland – Darß – Zingst, aus den drei Eilanden formte die Ostsee eine Halbinsel. Das Vogelparadies wurde zum „Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft“ erklärt. Ob malerisches Seebad Wustrow oder die Künstlerkolonie Ahrenshoop, die Gäste lieben die flachen Strandseen und Buchten, weißen Dünen und Strände, an denen man Bernstein finden kann.

 

Unterwegs hatte Christel, die gute Seele, dann mal wieder eine Eingebung. Sie fand einen Stellplatz in Barth und zwar direkt am Hafen. Dieser Platz fand dann auch sofort unsere Zustimmung. Er kostet mittlerweile zwar 12 € aber es sind gute und saubere Sanitäranlagen vorhanden, es gibt Strom für diesen Preis und Ver- und Entsorgung sind ebenfalls im Preis inbegriffen. Man steht auf festem Grasboden und der macht zumindest im Moment einen guten Eindruck.

Wir haben sogleich unsere Stühle rausgeholt und die ein- und ausfahrenden Schiffe haben sehr zur Kurzweil beigetragen. Übrigens, ein kleines aber nettes Restaurant bietet mannigfaltige Speisen zu günstigen Preisen an, das meint jedenfalls Christel.

So stehen wir nun heute in Barth, der eiskalte Ostwind hat abgeflaut und es ist nahezu windstill. Die untergehende Sonne hat das Wasser im Hafenbecken rot gefärbt, es fahren keine Boote mehr ein oder aus, es herrscht vollkommene Ruhe hier. Die Insassen der anderen Wohnmobile haben sich, genau wie wir, in ihre Behausungen zurückgezogen und schauen wohl TV.

Morgen werden wir nun wohl die Insel Rügen kennen lernen. Wir sollten uns vielleicht Stralsund anschauen. Diese Stadt ist nach dem Fall der DDR restauriert worden und ist Unesco-Weltkulturerbe.

Noch ein Gedanke zu der heutigen Strecke, wenn man glaubt häufig einen Blick auf das Meer erhaschen zu können, dann hat man sich getäuscht. Es ist eine landschaftlich schöne Strecke, aber nur für Menschen, die viel Zeit haben und das Meer sieht man nur sehr selten, wenn überhaupt.

 

 

03.05. Wir fahren nach Rügen

Nun haben wir schon den 3. Mai, die Zeit rennt, nur wir fahren langsam. Gegen 10:30 haben wir alles erledigt. Für Frischwasser hätte man hier auch einen Euro haben wollen, wir könnten aber nur ca. 20 Liter oder etwas mehr fassen und dafür geben wir keinen Euro aus. Trinkwasser hole ich mir vom Koch der Restauration. Er macht heute eine Ausnahme, dafür wünsche ich ihm auch einen schönen Sonntag. Es war ein wunderschöner Stellplatz in der Natur an diesem schönen Hafen.

Wir fahren langsam in Richtung Stralsund und da wir einiges darüber gelesen haben lassen wir uns von Lisa in die Stadt führen. Wir hatten richtig kalkuliert, da es bewölkt ist und trocken haben wir vermutet, dass in der Stadt nicht zu viel Betrieb sein wird. So ist es dann auch. Wir parken am Stadtteich und gehen zu Fuß zur St. Marienkirche am Neuen Markt und dann bummeln wir durch die Fußgängerzone zum Alten Markt, in der St. Nikolai-Kirche will man Geld haben, das wollen wir nicht bezahlen. In der Marienkirche bat man um eine Spende zur Renovierung und für die Restauration, diesem Wunsche sind wir nachgekommen. Zur Besichtigung einer Kirche Eintritt verlangen, das akzeptieren wir nicht. Man mag darüber denken wie man will. Hier in Stralsund treffen wir ein sehr nettes holländisches Paar mit einem ganz neuen Wohnmobil. Lange stehen wir auf dem Gehsteig und unterhalten uns mit ihm.

Während unseres Spazierganges in der Stadt denke ich immer wieder darüber nach, warum diese Stadt nun zum Weltkulturerbe der Unesco gehört. Sicher, es gibt einige renovierte alte Häuser wohl aus der Kolonialzeit, die Marienkirche wird jetzt langsam renoviert und wird bald großartig da stehen, aber es dauert noch; und wenn Stralsund als Ganzes zum Weltkulturerbe zählt, dann hätten es andere Deutsche Städte auch verdient, oder hat diese Stadt mehr gezahlt um dazu gehören zu dürfen? Ich möchte dieses Thema an dieser Stelle nicht vertiefen, es darf ja schließlich immer noch jeder denken was er möchte, sagen darf man es ja nicht mehr immer.

Nach einem längeren Aufenthalt, der durchaus interessant war, führte uns Lisa schnell zur Rügenbrücke und noch schneller waren wir auf Rügen. Wir entschlossen uns zunächst über Gingst, Trent, Wiek und Altenkirchen nach Putgarten zu fahren. Zwischen Trent und Wiek gab es dann doch tatsächlich eine Fähre, die für eine zweite Person im Wohnmobil 1,20 € haben wollte. Für Wohnmobil mit Fahrer verlangt man 5,40 €, immerhin. Die Fähre nahm die Fahrzeuge auf, drehte sich einmal um und legte wieder an. Wir hörten allerdings immer wieder, dass es auf Rügen teuer sei. Nun stehen wir etwas südlich von Kap Arkona, es regnet und die Temperatur ist auf ca. 12° gesunken. Der Wonnemonat April ist vorüber, gibt es den Wonnemonat Mai auch?????

                  Kurz vor Altenkirchen trafen wir übrigens auf zwei interessante Geschäfte. Eines nannte sich „Netto“, hier konnte man erstaunlich günstig u. a. Lebensmittel und Bier nebst anderen Sachen einkaufen; in dem „Stolz“ Kaufhaus gab es Artikel von Jeans über Süßigkeiten und Elektroartikel und vieles andere mehr. Hier „verloren“ wir viel Zeit, aber es regnete ja immer wieder zwischendurch und somit spielte es keine große Rolle.

Die heute gefahrenen Straßen verdienen kein Lob, sie waren sehr schmal und bestanden teilweise aus gesprungenen Betonplatten. Bei Gegenverkehr musste man teils ausweichen und zumindest mit zwei Rädern in Löcher fahren, Gott sei Dank waren sie noch nicht voll Wasser. Auf der anderen Seite wieder fuhren wir auf der Deutschen Alleenstraße wie in einem Tunnel. Das Grün der Bäume ließ nicht einmal den Himmel durchscheinen, teils waren es hunderte von Metern Kastanienbäume, man kam sich vor wie in einem Biergarten. Es waren hochinteressante Erlebnisse und Eindrücke, die wir bislang gewonnen haben. Wir sind gespannt wie es weiter geht.

 

 

 

04.05. Montag, wir wandern zum „Nordkap Deutschlands“ auf Rügen

Gestern haben wir noch unseren Schlumpf angerufen und ihn gebeten im Internet das Wetter in Erfahrung zu bringen für die Insel Rügen für die nächsten Tage. Die Aussichten waren mehr als mies. Es hieß für Montag und Dienstag 70 % Regen in Aussicht und am Mittwoch 55 %.

Wir wachten auf, es war trocken und den ganzen Tag schien immer wieder die Sonne bis auf die Momente, wenn sich Wolken davor schoben, aber es blieb trocken. So viel zur Wettervorhersage.

Schon zeitig brachen wir auf und wanderten zunächst zum Kap Arcona um dann über Vitt wieder zurück nach Hause zu gehen.

Gleich hinter dem Parkplatz standen verschiedene Büdchen mit allerlei Souvenirs und Ansichtskarten. Trotz des Andranges hatte die Zweigstelle des Touristensamtes noch geschlossen. Von hier aus fuhren mehrere Bimmelbahnen zum Kap und auch nach Vitt. Selbst Pferdewagen mit Kutschern, die etwas von Westernflair erkennen ließen, fuhren ab dieser Stelle. Dennoch entschieden wir uns zu Fuß zu gehen, welch eine Schnapsidee.

Auf dem Wege zum Kap gingen wir über die neu gepflasterte Dorfstraße, es war sehr mühselig, denn man hatte sich streng an das alte Modell gehalten. Diese Straße führte direkt am Rügenhof vorbei. Dieser wohl auf der Insel einmalige alte Gutshof stellt mit seiner Fülle touristischer und kultureller Angebote ein absolutes Muss für jeden Rüganger und Besucher dar. Als wir das Dorf verließen sahen wir in der Ferne schon den Leuchtturm und wussten, dass es zu dem Flächendenkmal Arkona nicht mehr ganz so weit war. Es dauerte allerdings noch eine ganze Zeit, bis wir den Leuchtturm und das Kap erreichten. Der Wind blies heftig von hinten und erleichterte uns ein wenig den Weg. Es gab viel zu sehen, z. B. den Slawischen Burgwall und den großen Marineführungsbunker. Dies alles interessierte uns nicht so sehr. Wir gingen bis an die vordere Kante der Klippen und schauten aufs Meer. In der Hoffnung, einen Weg nach unten zu finden, gingen wir nach links, weil dieser Weg eine gewisse Neigung eben gen Meer hatte. Dann standen wir plötzlich vor unendlich vielen Treppenstufen. Ich sagte zu Christel, dass ich einmal hinunter gehen wolle um zu schauen, ob es sich lohne. Die Stufen waren sehr unterschiedlich in der Höhe und ich kämpfte mich nach unten zum steinigen Strand immer in dem Gedanken, jede einzelne Stufe auch wieder nach oben gehen zu müssen. Ich machte einige Fotos und keuchte wieder nach oben. Zwischendurch sah ich mir immer wieder die Gegend an um Christel dann mitteilen zu müssen, dass es sich nicht lohne.

         Wir gingen zurück zum Kap, weil wir wussten, dass dieses die einzige Möglichkeit war ins Fischerdorf Vitt zu kommen. Wir passierten wieder den Leuchtturm mit seiner Aussichtsplattform und dem darin befindlichen Museum, die königliche Treppe –Königsteig-, man schrieb, dass er so viele Stufen habe wie ein 14stöckiges Wohnhaus, übersahen wir beflissentlich und gingen auch vorbei an der slawischen Tempelburg, hier verlangte man 1 € Eintritt und zu sehen gab es nicht mehr als man von hier aus auch sehen konnte. Auch die Marinebunkeranlage betrachteten wir nur von außen. Sie würde uns nichts Neues bieten.

Nun folgten wir den Schildern zum Fischerdörfchen Vitt, es sollten angeblich ca. 1,3 Km sein. Dieser Weg war aber sehr abwechslungsreich. Immer wieder gab die Landschaft den Blick auf das Meer und auch auf die Felsen frei. Leider hatten viele Menschen die gleichen Interessen wie wir, dabei war es doch ein normaler Montag.

Wir erreichten jedenfalls nach einiger Zeit und einer bislang schönen Wanderung oben auf den Klippen das historische Fischerdorf Vitt und wir fanden es beeindruckend. Angeblich gehörte Vitt schon im 10. Jahrhundert als Hafen und Handelsplatz zur Slawischen Burganlage Arkona. Wir hatten nur noch ca. 100 m zu gehen, als dieses kleine Dorf unter uns auftauchte. Es liegt direkt am Strand und hat einen eben direkten Zugang zum Meer. An den Häusern, die nahezu alle mit Reet gedeckt sind, fanden wir eigentümliche Zeichen. Wir lernten dann aber, dass dieses Hauszeichen der Fischer in Vitt sind.

Neben einem kleinen nichtssagenden Büdchen tranken wir einen Cappuccino und sahen auf die Klippen und das Meer, welches extrem hellgrüne und dunkelgrüne Färbungen aufwies. Langsam gingen wir dann zwischen den einzelnen kleinen Häuschen durch und bewunderten die kleinen aber gepflegten Gärten. Christel kaufte sich an einem der Fischstände ein Matjesbrötchen um sich dann weiter den Souvenirs und anderen Auslagen zu widmen. Der Weg hierher hatte sich gelohnt, hier wäre ich gerne noch geblieben. Es war ein ruhiges und kleines Dörfchen und nur ganz wenige Autos fanden hierher den Weg. Nun Einheimische hatten die Erlaubnis in dieses Dorf mit dem Auto zu kommen.

Langsam stiegen wir dann wieder bergan noch einige Male zurück blickend auf die Reetdächer und die bunten Gärten. Oben erwartete uns dann die achteckige Kapelle Vitt. Sie war wohl frisch restauriert, außen erstrahlte sie in der Sonne in einem krassen Weiß, innen erschien sie uns sehr schlicht aber andächtig und das ist ja wohl entscheidend. Ein kleiner Anbau wurde gerade neu restauriert.

  Nun hatten wir noch 2 Kilometer zu gehen bis heim. Es waren aber die längsten 2 Kilometer der gesamten Strecke. Unterwegs ging sich gut auf dem Grasboden, allerdings als wir die neu gepflasterte Straße erreichten, begann die letzte Tortour dieser Strecke.

Zufrieden, aber doch etwas kaputt waren wir wieder daheim. Wir tranken unseren wohlverdienten Cappuccino und ich legte mich für einen Moment aufs Bett. Es tat gut, denn es war doch anstrengend.

Für den heutigen Tag beschlossen wir hier zu bleiben um dann morgen wieder aufzubrechen für neue Erlebnisse. Später machten wir noch einen kleinen Rundgang und dann redeten wir über das Gesehene und das, was noch vor uns lag. Jetzt ist es kurz vor 20:00, die Sonne färbt den Horizont leicht rot, ein schöner Tag geht zu Ende, wir sind bereit für neue Erlebnisse.

 

05.05. Nationalpark Jasmund „Nationalparkzentrum Königsstuhl“.

Wir verlassen Kap Arkona, das Wetter meint es nicht gut mit uns, es regnet. Es geht die schmalen Straßen zurück, viele Bäume haben in einer gewissen Höhe ihre Rinde verloren. Wahrscheinlich hat das ein oder andere Fahrzeug auch etwas verloren beim Aufprall auf den Baum. Das Problem ist, dass sie oftmals oben in Richtung Straße geneigt sind. Wir schauen uns den Stellplatz in Lohme an und vergleichen Preis und Angebot und entschließen uns die Fahrt fortzusetzen. Dann, in Hagen sehen wir wieder ein Stellplatzschild, welchem wir folgen. Wir treffen auf einen großen Parkplatz, dem ein Stellplatz anhängig ist. Ausschlaggebend für unser Bleiben ist nicht alleine dieser Stellplatz sondern eher mehr die Tatsache, dass man von hier aus zum Königsstuhl und zu anderen Kreidefelsen gelangt. Man verlangt 8 € für 24 Stunden und das scheint uns angebracht zu sein. Leider regnet es immer noch und somit glauben wir, dass der Tag mit dem Abstellen des Fahrzeuges gelaufen ist. Wir trinken unseren Cappuccino und machen es uns gemütlich. Die Aussichten für die nächsten Tage sind nicht rosig, aber wir geben die Hoffnung nicht auf.

Dann plötzlich hört es auf zu regnen und kurze Zeit später kommt sogar die Sonne hier und da mal durch. Wir haben schon rausgefunden, dass es von diesem Parkplatz aus einen Shuttleservice gibt. Wir entschließen uns nicht zu Fuß zu gehen sondern mit dem Bus zu fahren.

In wenigen Minuten sind wir an der Endstation. Schon auf der Fahrt haben wir diesen großen Buchenwald bewundert. Die Sonne schien in den Wald hinein und das Grün der Blätter faszinierte uns sehr. Nun, wo wir in diesem Wald stehen, können wir die Szenerie noch besser betrachten. Sogleich mache ich einige Fotos. Jetzt ist es soweit, ich fotografiere Wald, aber es lohnt sich auch. Nach ca. 5 Minuten Fußwanderung sehen wir den Eingang zum Nationalpark-Zentrum. Rechts und links Kassen. Eigentlich möchten wir nur zum Königsstuhl und einmal auf das Meer schauen, dafür will man aber von jedem von uns 6 €, das sehen wir nicht ein, zumal wir nicht das Multivisions-Kino oder den Waldspielplatz besuchen wollen.

Bei dem Königsstuhl handelt es sich um einen etwa 118 m hohen vorgeschobnen Kreidefelsen. Dann werden wir ihn eben von einem anderen Blickwinkel aus betrachten. Wir wandern den ausgewiesenen Weg zur Victoria-Sicht entlang immer durch diesen herrlichen hellen Buchenwald und gelangen an 3 verschiedene Positionen, von denen aus man den Königsstuhl betrachten kann. Wir befinden uns übrigens in der Stubnitz, so heißt dieses Gebiet. Tief unter uns fährt ein Passagierschiff entlang der Kreidefelsen. Nun haben wir ihn doch noch heute gesehen, diese Touristenattraktion, und es blieb auch noch trocken.

Jetzt, um 19:30, scheint die Sonne durch die Fenster, so schnell ändert sich hier das Wetter. Für morgen ist für die See Windstärke 10 vorausgesagt, überm Land soll er immer noch Stärke 8 erreichen.

 

 

 

 

Etwas Wissenswertes über den Nationalpark Jasmund:

Auf dem östlichen Teil von Rügen, der Halbinsel Jasmund, zwischen der Stadt Sassnitz im Süden und der Gemeinde Lohme im Norden, erstreckt sich auf einer Fläche ein geschlossenes Waldgebiet, die Stubnitz. Sie grenzt im Westen an überwiegend landwirtschaftlich genutzte Offenlandschaft und im Osten endet sie an den steil abfallenden Kreidekliffs, denen ein mehrere Meter breiter, steiniger Strand vorgelagert ist. Das Waldgebiet, der Strand und ein etwa 500 m breiter Streifen der Ostsee sowie ein im Westen gelegenes, ca. 50 ha großes Gebiet um die ehemaligen Quoltitzer  Kreidebrüche machen den Nationalpark Jasmund aus. Deutschlands kleinster Nationalpark mit 3.003 ha Fläche besitzt etwa 2.200 ha Wald, 603 ha Ostsee und 200 ha ehemalige Kreidebrüche, Wiesen, Moore und Trockenrasen. Die höchste Erhebung Rügens, der Piekberg, liegt 161 m über NN. Bekanntester Punkt ist der Königsstuhl, ein etwa 118 m hoher, vorgeschobener Kreidefelsen, der nur über einen schmalen Zugang zu erreichen ist.

Die Kreidefelsen Jasmunds sind einzigartig in Deutschland. Kreide ist ein weißer, schwach verfestigter Kalkstein. Das Gestein war namengebend für eine ganze Epoche der Erdgeschichte: die Kreidezeit, das Zeitalter der Saurier. Auch auf Rügen sind Zähne dieser Echsen nachgewiesen worden – als seltene Zufallsfunde. Häufig entdeckte man „Donnerkeile“ am Strand, Reste ausgestorbener Tintenfische. Insgesamt sind die versteinerten Überreste von weit mehr als 1.500 verschiedenen Tieren- und Pflanzenarten in der Kreide nachgewiesen worden. Aus der Kreide stammen auch die knollenförmigen, schwarzen Feuersteine. Das harte Material war als „Stahl der Steinzeit“ ein begehrter Rohstoff zur Herstellung von Geräten und Waffen

 

Es ist gemütlich beim uns daheim. Morgen geht es weiter, wohin? Das haben wir noch nicht richtig festgelegt, jedenfalls geht es gen Süden, das ist sicher. Dieser Tag jedenfalls wurde noch sehr interessant, man weiß eben vorher nie, was sich auf so einer Fahrt ergeben kann.

 

 

06.05. Wir fahren nach Usedom

Wir kommen gegen 10:30 los. Es regnet und auch der starke Wind ist aufgetaucht. Er rüttelt und schüttelt an unserem Wohnmobil, aber bei uns ist es gemütlich. Wir frühstücken und dann geht es los.

Wir suchen den Platz auf, den Herr Pfeifer z. Zt. baut ganz in der Nähe von Neu Mukran, es wird ein hervorragender Stellplatz, so viel ist jetzt schon klar. Wir fahren nach Lisas Angaben und ihr haben wir Koordinaten nach Longitude und Latitude gegeben. Er liegt vollends im Grünen, ganz von Bäumen und Büschen umgeben. Am liebsten blieben wir hier, aber das geht leider nicht, da wir sonst unseren Plan nicht umsetzen können.

Nach kurzer Zeit verabschieden wir uns wieder und wünschen ihm ein gutes Gelingen. Den Platz sollte man sich unbedingt merken. Wir fahren über Binz und Sellin nach Göhren. Hier treffen wir auch auf den „Rasenden Roland“, der extrem stark dampft und auch sehr laut ist, schnell ist er dagegen nicht. Diese drei Orte sind bekannte und teils auch mondäne Ostseebäder, die sich ganz schön herausgeputzt haben. Hier treffen wir auch auf größere Menschenmengen als in anderen Ortschaften. Von dort fuhren wir nach Bergen, einem schon etwas größeren Städtchen, allerdings auch dieses besteht auf Kopfsteinpflaster erster Güte. Wir fahren sehr langsam vielleicht zum Ärgernis der anderen Verkehrsteilnehmer, aber es rumpelt und pumpelt, dass es nicht zum Aushalten ist. Uns würden die Schränke von den Wänden fallen und das wollen wir eben nicht. Die Strecke in Richtung Rügenbrücke ist eigentlich nichtssagend und schnell kommt die Brücke in Sicht, die Warnung „Sturm“ lässt uns auch hier recht langsam fahren, da wir nicht unbedingt auf der anderen Straßenseite landen wollen, der Gegenverkehr ist extrem stark.

 

Wir hatten während unseres Aufenthaltes in Rügen über die „Gorch Fock I“ gelesen, die an der alten Fährbrücke in Stralsund liegen soll. Nun hatten wir sie plötzlich von hier oben, von der Brücke aus, im Blickfeld. Wir merkten uns die Position und nach Verlassen der Brücke bogen wir die nächste Möglichkeit rechts ab und so landeten wir letztendlich direkt am Hafen, wo wir diese weiße „Tall-Ship“ bewundern konnten. Ich machte schon einige Fotos von außen in der Hoffnung sie auch von innen bewundern zu können. Christel blieb dann im Wohnmobil und schmökerte und ich ging die Gangway hinauf um mehr von diesem stolzen Schiff bewundern zu können. Was ich dann sah und was ich danach auch noch las, das übertrifft alles, was ich mir vorstellen konnte.

Einige Einzelheiten für Interessierte:

Werft: Blohm und Voss Hamburg

Stapellauf: 1933

Schiffstyp: Bark

Baunummer: 495

Verdrängung: 1354 t

Länge: 82,1 m Tiefgang:5,2 m Segelfläche: 1797 m2

Anzahl der Segel: 23Größte Masthöhe 41,6 m

Besatzung: 78 Mann

Schüler: 160

Dieses ist ein Schiff mit mehreren Leben.

Das erste Leben beginnt im Jahre 1933. Nach nur 100 Tagen läuft Baunummer 495 am 03. Mai vom Stapel und wird auf den Namen „Gorch Fock“ getauft. Es ist ein Pseudonym des niederdeutschen Dichters Johann Kinau. Nach Indienststellung wird in deutschen Gewässern gesegelt. 1936 bis 1938 folgen Besuche im Ausland. Bei Kriegsausbruch kommt der Ausbildungsbetrieb zum Erliegen.

Im April wird die Gorch Fock nach Lauterbach (Rügen) verlegt, im Herbst 1944 geht sie nach Stralsund und im März 1945 in den Strelasund, wo die Bark am 30.04.45 von Wehrmachtspionieren versenkt wird.

Das zweite Leben beginnt 1947 mit der Bergung des Wracks im Auftrag der sowjetischen  Militäradministration. Die Bark wird in Rostock und Wismar wieder aufgebaut und ist 1951 unter dem Namen „Towarischtsch“ (Kamerad) Schulschiff der sowjetischen Handelsmarine, Heimathafen Kherson (Ukraine).

            In den 60er Jahren unternimmt das Schiff ausgedehnte Ausbildungsreisen und segelt in den folgenden 15 Jahren mehr als 280.000 Seemeilen. Das ist eine Strecke über die es sich nachzudenken lohnt.

Towarischtsch gewinnt 1974 das Tall-Ships-Race von Kopenhagen nach Gdynia. 1975 folgt ein erster Besuch in Deutschland (Rostock). Bei Auflösung der UdSSR verbleibt die Bark in ihrem ukrainischen Heimathafen und wechselt die Flagge. Durch Vermittlung von Tall-Ship Friends e. V. können ab 1991 Windjammerenthusiasten auf der Bark segeln. Im Jahre 1992 segelte die Bark im „Columbus-Race“ nach Amerika.

In Ermangelung eigener Mittel folgt das Schiff 1995 einem Reparaturangebot nach Newcastle (GB). Die Arbeiten kommen allerdings nicht in Gang. Die Mittel sind zu gering. 1997 wird die Towarischtsch nach Middlesbrough (GB) verbracht. Auch hier kommen die Arbeiten nicht in Gang, weil die geplante Traditionsschiffswerft nicht entsteht.

Erster Lichtblick: Die Stadt Wilhelmshaven lädt das Schiff zur „Expo 2000 am Meer“ ein. Am 03. September 1999 trifft die Bark in Wilhelmshaven ein. Es wird ein Liegeplatz vermittelt und damit beginnen die Arbeiten an Bord, alles scheitert aber wieder mal bei der Mittelbeschaffung für die Reparaturen. Nach Auftreten von Lecks lässt die Stadt Wilhelmshaven die Bark im Herbst 2002 zum Marinemuseum verholen.

Das dritte Leben beginnt im Juli 2003 mit einem Kaufangebot an Tall-Ship Friends e. V. Die Hansestadt Stralsund erneuert ihr Liegeplatzangebot. Im August 2003 besichtigen Fachleute die alte „ Gorch Fock“. Resultat: Der Zustand ist besser als erwartet. Die Seeberufsgenossenschaft macht die Schleppgenehmigung von Wilhelmshaven nach Stralsund von einer Trockendockung abhängig. Diese kommt allerdings nicht zustande.

Tall-Ship Friends e. V. erwirbt die alte “Gorch Fock” trotz Widrigkeiten und lässt die Bark mit dem größten deutschen Condock V nach Stralsund transportieren. Die Mehrkosten betragen 125.000 €. 200 t Ballast werden aus dem Schiff entfernt um die Verladung zu ermöglichen, das Rigg wird gekürzt um Brücken im Nord-Ostsee-Kanal passieren zu können.

Am 25. September 2003 trifft der Transport in Stralsund ein. Am 27. Oktober 2003 sind nötige Reparaturen beendet. Am 29. November 2003 wird die Bark an ihrem alten Liegeplatz, der Ballastkiste im Hafen von Stralsund, auf ihren alten Namen getauft:

                                      „Gorch Fock“.

An Bord beginnen die Arbeiten für den Wiederaufbau: Alte Einrichtungen, Kabinen und Technik werden demontiert, im März 2005 ist der Maschinenraum fast leer.

In den Kadettenunterkünften sind Veranstaltungsräume für 600 Personen entstanden. Der Förderverein hat ein Schiffsmuseum geschaffen.

Und nun kommt’s:

Sobald ausreichend Mittel für die Erneuerung der Bordtechnik gesammelt sind soll die Gorch Fock I wieder Segel setzen zu Tagesausflügen ab Stralsund und im Winter in den Süden Europas mit jungen und jung gebliebenen Windjammerliebhabern jeden Alters. Ein Zusatz von mir: “Verdient hätte sie es“

 

Nach diesem Erlebnis fahren wir weiter. Oft denke ich an diesem Nachmittag noch an die 3 Leben der Gorch Fock.

 Wir fahren über Greifswald und Wolgast auf das Inselgewirr Usedom. Offensichtlich haben hier die Menschen von dem so reichhaltig verteilten Geld nicht so viel mitbekommen, denn immer wieder sehen wir rechts und links der Straße verlassene Privathäuser und auch ganze Firmengelände mit verwaisten Gebäuden, teils sind nicht nur die Scheiben raus sondern auch die Dächer fehlen oder sind so marode, dass man von oben hinein schauen könnte. Wir fahren in Richtung Achterwasser, so nennt sich der Teil des Meeres dort, weil wir einen Stellplatz aufsuchen wollen in der Nähe der Ortschaft Netzelkow nordostwärts von Lütow. Es ist schon verhältnismäßig spät als wir dort eintreffen, weil wir doch einen Moment gesucht haben. Aus einem unserer Stellplatzführer wissen wir, dass er in einem Yachthafen liegt ganz in der Nähe eines Restaurationsschiffes. Wir müssen eine ca. 300 m lange sehr schlechte Wegstrecke überwinden, bis wir einen Blick auf den Hafen erhaschen können. Dieser Yachthafen entspricht nun eigentlich nicht dem, was wir schon an Yachthäfen gesehen haben. Die Umgebung ist im wahrsten Sinne des Wortes sehr naturbelassen, allerdings 3 Wohnmobile stehen schon hier und somit gesellen wir uns zu ihnen.

Auf einem kleinen Schild lesen wir: „Anmeldung auf dem Restaurationsschiff“!

Über eine kleine verrostete PSP-Platte überwinden wir ein kleines Gewässer, Gott sei Dank gibt es ein Geländer. Wir gehen zwischen einigen Bäumen durch sehen ein verhältnismäßig großes Schiff am Kai. Ca. 200 m dahinter kann man ein weiteres Schiff nicht übersehen, es ist nicht ganz so groß wie das erste, aber dieses wird mit Sicherheit nie mehr aufs offene Meer gelangen, bei dem Restaurationsschiff bin ich mir nicht sicher, vorstellen kann ich es mir aber auch nicht.

Wir öffnen die Tür mittschiffs und betreten, oh Wunder, eine nette kleine „Stube“. Einige wenige Tische und Stühle stehen hier locker platziert und gleich vorn am ersten Tisch sitzen zwei ältere Herren bei einem Glas Bier. Der eine, er könnte mal Kapitän gewesen sein, steht sofort auf und begrüßt uns. Der Schalk schaut ihm aus seinem welken Gesicht und sobald er den Mund auf macht weiß man nicht mehr, meint er das jetzt ernst oder ist es einer Scherze. Selbstverständlich werden wir auch hier gefragt woher wir denn kommen. Dass wir jetzt von Rügen kommen, das will er gar nicht wissen. Als wir ihm sagen, dass wir aus München bzw. aus dem südöstlichen Bereich der Stadt kommen, fragt er plötzlich, ob wir den Simssee kennen. Wir sind schon ein wenig perplex über diese Frage und stellen fest, dass die Welt wirklich nicht mehr so groß ist, wie sie mal war. Wir unterhalten uns noch eine Weile bevor wir zurück auf unser „Schiff“ gehen. Er bietet uns noch an, dass wir morgen auch bei ihm frühstücken können. Wir könnten aber auch unsere Marmelade mitbringen und er würde uns dann ein Ei kochen von den Hühnern, die hier rumlaufen. Erstens mögen wir keine Marmelade zu einem gekochten Ei, zum anderen müssen die von Unterwasserhühnern sein, die er meint und die Eier kennen wir nicht.

 

Mittlerweile ist es 22:00 geworden, der Wind hat etwas nachgelassen und wir haben es uns gemütlich gemacht daheim. Morgen werden wir uns ein wenig die Inselgruppe Usedom anschauen. Wir haben heute festgestellt, dass wir gut in der Zeit liegen.

 

 

07.05. Über Zinnowitz fahren wir nach Bansin

Wenn wir gestern noch vorgehabt haben, ohne uns abgesprochen zu haben, so schnell wie möglich weiter zu fahren, dann hat sich das heute geändert. Die Luft ist angenehm warm. Wir frühstücken und gehen noch einmal zu dem bärtigen, alten Seebär, wir treffen ihn aber nicht an sondern seinen Sohn. Zuvor hatte Christel schon Brötchen bei ihm geholt. Es ist ein freundlicher jüngerer Mann, der auf alle Fragen freundlich und kompetent Auskunft gibt. Er empfiehlt uns noch nach Rankwitz zu fahren und uns die Dörfer im Süden von Usedom anzuschauen, da diese wirklich noch Usedom verkörpern, wie es einmal war. Diese Dörfer sind z. B. Dargen, Zirchow oder auch Stolpe. Ich fachsimple noch kurz mit ihm über die Gorch Fock I, die es mir nach der Besichtigung gestern wirklich angetan hat. Wir nehmen alle seine Tipps auf und los geht die Fahrt.

 

In Zinnowitz biegen wir zunächst nach Norden ab. Wir haben uns als Ziel Peenemünde gesetzt. Ich denke, wenn man schon einmal in dieser Gegend ist, dann sollte man das „Historisch technische Informationszentrum (Raketenbau)“ besucht haben. Wir finden es auf Anhieb und können uns zunächst nicht vorstellen, was uns erwartet. Ich werfe also einen Euro in den Münzautomaten um wieder einmal der Parkgebühr gerecht zu werden.

Wir betreten zunächst einen Bunker, in dem sich u. a. die Kasse und natürlich ein Shop befinden. Wir zahlen 2 x 6 € und dann bekommen wir die Frage gestellt, ob wir fotografieren wollen. Ich bin etwas überrascht, denn weit vor dem Eingang habe ich gelesen: “Bei uns können sie fotografieren, was immer sie wollen“! Ja sicher, ich hätte stutzig werden müssen, aber ich bin eben zu unbedarft. Da es sich hier u. a. um Luftfahrtgerät handelt und dann auch noch um die V1 bzw. die Me163 und mehr antworte ich spontan: „Ja klar“, damit waren wir dann noch 2,50 € mehr los. Dieses möchte ich auch jetzt noch nicht weiter diskutieren.

Bei dem Museum handelt es sich zunächst um ein riesiges Freigelände, man trifft auf die verschiedensten Boden-Boden- und Boden- Luftraketen sowjetischer Herkunft sowie über Transportflugzeuge, Hubschrauber und Jägertypen gleicher Herkunft.

Dann sehen wir auch die V1 in einiger Entfernung und auch eine sogenannte Abschussrampe. Auf kleinen Tafeln gibt es dazu einige Erklärungen. Die riesigen steinernen Gebäude kommen danach an die Reihe. Auch hier hat man sehr vieles in anschaulicher Form dokumentiert über die Zeiten ab 1930 bis Kriegsende und auch über die Entwicklung der Raketen und der Weltraumfahrt insbesondere.

Im Hafenbecken können wir dann auch noch ein Schnellboot aus der DDR-Zeit betrachten. Etwas kaputt und müde gehen wir anschließend heim, die Parkzeit haben wir selbstverständlich bei weitem überschritten, aber wo kein Kläger, da eben auch kein Richter, wir sind halt noch früh in der Zeit.

Auf dem Rückweg fällt Quicky wieder ein Schild auf „Steht die Welt Kopf?“, der junge Mann vom Restaurationsschiff hatte ihr von einem Haus erzählt, welches man auf den Kopf „gestellt“ hat. Dieses müssen wir für unsere Familie und Freunde daheim noch fotografieren, das heißt natürlich nicht, dass es uns nicht interessiert. Es ist schwierig Fotos zu machen, denn man will auch hier Eintritt haben, aber es gelingt.

Ein weiterer Stopp ist dann in Zinnowitz angesagt. Wieder zahlen wir für den Parkplatz, dieses Mal nutzen wir die Parkzeit nicht aus, also passt es wieder. Wir gehen zum Strand und an diesem im weißen Sand bis zur Seebrücke um dann auf der Seepromenade wieder in Richtung Auto zu gehen. Wir sind verblüfft über die teils sehr interessanten oder auch schmucken Gebäude und wir freuen uns diesen Entschluss gefasst zu haben.

Die nächste Strecke ist dann etwas länger, wir fahren bis 3 Km vor Bansin und biegen einem Wohnmobilstellplatzschild folgend links in den Wald ab. Nach 1,6 Km im dichtesten Wald erscheint vor uns eine Schranke. Vorher biegen wir nach links auf einen wunderschönen Stellplatz ab. Er liegt in einer großen Waldlichtung und wir sind überrascht wie viele Wohnmobile und Wohnwagengespanne wir hier antreffen. Eine Dame steht schon parat um uns zu empfangen. Wir klären einige Fragen und suchen uns dann einen Platz, was immer noch schwer fällt, denn bei der Größe dieses Platzes sind noch etliche Stellplätze frei. Wir nehmen Strom, weil ich den heutigen Bericht schreiben möchte. Hier bezahlen wir für den Stellplatz 4 € und pro Person 2,50 €, für Strom kommen noch 1,80 € hinzu, damit haben wir einen Übernachtungsplatz.

            Wir holen unsere Stühle raus und machen es uns für die nächsten 1 ½ Stunden gemütlich. Hier hört man nur das Zwitschern der Vögel, ansonsten herrscht vollkommene Stille, wenn nicht unser Nachbar hin und wieder die Schiebetür seines Fahrzeuges entweder öffnen oder schließen würde, aber es stört uns nicht.

Wir planen noch ein wenig für den morgigen Tag, dann wird zum Abendessen geläutet. Jetzt, um 21:00, sitzen wir wieder gemütlich drinnen und gehen unseren Interessen nach.

Für alle, die es interessiert, wir befinden uns auf dem Waldparkplatz Seebad Bansin, nun frage ich mich was das mit Waldparkplatz zu tun hat.

 

 

08.05. Wir werden u. a. Polen und Ahlbeck erleben.

Etwas wehmütig verlassen wir diesen schönen Platz im Grünen nur 300 m vom Strand entfernt, aber wir haben ja auch noch einiges im Petto.

Es sind tatsächlich 1.600 m bis zur Straße, die wir dann unter die Räder nehmen. In Heringsdorf suchen wir einen wirklichen Parkplatz auf, selbstverständlich zahlen wir auch für dieses Fleckchen, wie man für jedes Fleckchen zahlen muss auf das ein Auto passt. Es ist Gott sei Dank nicht so weit bis zum Zentrum des Dorfes und auch zum Strand sind es nur wenige hundert Meter mehr. Wahrscheinlich klingen uns noch die Worte anderer in den Ohren, die da sagten, dass an Heringsdorf nichts Besonderes sei. Es ist viel neu gebaut worden und auch die Promenade macht uns nicht sonderlich an. So setzen wir unsere Fahrt nach einer knappen Stunde fort. Später erzählte man uns, dass es eine imposante Seebrücke zu betrachten gäbe.

Das nächste Ziel ist Ahlbeck und auch dieses Königsbad ist nicht weit von Heringsdorf entfernt. Damit hätten wir also nach Bansin und Heringsdorf das dritte Königsbad erreicht. Wir durchfahren dieses Städtchen aber zunächst und fahren zur ehemaligen polnischen Grenze. Ohne anzuhalten geht es weiter auf einer kopfsteingepflasterten Straße nach Swinoujscie oder auch Swinemünde genannt. Wieder fahren wir wie durch einen Tunnel, die dicken und hohen Bäume überspannen mit ihren Ästen die gesamte Straße. Links an der Straßenseite tauchen immer mehr Stände, ich würde sie eher als Buden bezeichnen, auf. Wir fahren zunächst aber zumindest unter Beachtung dieser Verkaufsstände weiter bis in die Innenstadt. In Richtung Hafen versuche ich eine Tankstelle zu finden, was uns auch gelingt. Ich sehe das Schild Diesel mit der Angabe von 3,63 Sloti. Unten an der Tanksäule befindet sich ein Schild und auf diesem Schild kann man dann erfahren, dass dieser Betrag 88 Ct. entspricht, wer würde da nicht tanken!

Mit vollem Tank fahren wir nun wieder zurück in Richtung Ahlbeck und stellen unser Fahrzeug, wie all` die anderen auch, auf der freien Seite der Straße ab. Wir gehen nun den schmalen Weg zwischen den einzelnen Verkaufsständen durch und betrachten die Auslagen. Hier kann man von Lebensmitteln bis über Kleidung und Spielzeug sowie Zigaretten alles, aber auch alles kaufen. Wir dürfen mehrere Sorten Käse probieren sowie Schinken und Wurst. Es schmeckt alles hervorragend. Wir kaufen ein Stück Schnittkäse für einen 100g Preis von 0,55 €. Nun haben wir für beinahe 4 Wochen Käse genug. Christel kommt an dem Spargel nicht vorbei und für 3 € kaufen wir mehr, als wir wohl am Abend vertilgen können. Christel strahlt, das Abendessen ist gesichert. Zurück geht es über die nicht mehr vorhandene Grenze nach Ahlbeck, denn dort hatten wir vorhin schon das Symbol gesehen, welches für uns Wohnmobilfahrer so wichtig ist. Wir erreichen den Reisemobilhafen innerhalb weniger Minuten. Nachdem wir uns entschieden haben zu bleiben, denn wir möchten noch etwas von Ahlbeck sehen, positionieren wir uns und dann gibt es zunächst einen Cappuccino. Der ältere Herr macht einen sehr freundlichen Eindruck und redet viel mehr als notwendig ist. Wenn er uns gesagt hatte, dass im Preis von 15 € alles enthalten sei außer fürs Duschen müsse man 2 € zahlen und könne dann 15 Minuten unter eben dieser Dusche stehen bleiben, dann lesen wir später am Aushang einige Fakten anders. Z. B. kann man, wenn man 1 bis 2 Tage bleibt, so viel Trinkwasser nehmen wie man zum täglichen Bedarf benötigt wird; das heißt also nicht, dass wir unseren Frischwassertank auffüllen können um dann Wasser zu haben für die nächsten Tage. Es gab noch einige weitere Unterschiede vom Gesagten zum Geschriebenen zu unseren Ungunsten.

 

Nach dem Kaffee machen wir uns fertig und gehen in die Stadt, auch hier ist der ältere Herr mit den grauen, langen Haaren wieder sehr freundlich und ist uns behilflich indem er uns den Weg erklärt. Wir bummeln zunächst zum Strand und sind wirklich entzückt über den Flair, den diese Strandpromenade mit vielen älteren aber sehr gut renovierten Häusern ausstrahlt. Eine große schwarz gestrichene mit goldfarbenen Verzierungen versehene Standuhr, die mit ihren 3 Zifferblättern in beinahe jeder Richtung die Uhrzeit erkennen lässt, fällt uns auf und dahinter sehen wir die Seebrücke, die angeblich schon häufig im Fernsehen bei den Wetterdaten gezeigt worden ist. Wir gehen diesen Steg entlang bis wir wirklich unter uns nur noch Wasser haben und sitzen lange auf einer Bank und betrachten die Umgebung und das Spiel der Wellen vor und unter uns.

Erst nach einer langen Zeit entschließen wir uns die Heimreise unter die Füße zu nehmen. Unterwegs kaufen wir noch einen 850 Watt Wasserkocher, der schon lange überfällig ist. Der junge Mann im Elektrogeschäft ließ sich sehr viel Zeit mit uns und beantwortete jede Frage freundlich und kompetent. Wir hatten auf dieser Fahrt sehr häufig Strom und jetzt können wir wieder heißes Wasser bereiten ohne Gas nehmen zu müssen.

Dann ging es vorbei am „Netto“, ein großes Lebensmittelgeschäft, zurück heim. Wir hatten mal wieder genug. Prompt kam der Stellplatzbesitzer wieder auf uns zu und verwickelte uns zum wiederholten Male in ein Gespräch, welches nicht so gut verlief wie die anderen. Es wurde sehr viel Diplomatie von unserer Seite verlangt um nicht „einen Keil zwischen Ost und West zu treiben“. Er erzählte uns, dass er viel mit den Leuten spricht um u. a. zu erfahren woher sie kommen.

Viele Menschen aus dem Westen würden z. B. die Uhrzeit falsch benennen. Wie könne man nur sagen: „Es ist viertel nach fünf“. Das könne nur heißen „viertel sechs“, alles andere wäre falsch. Damit brach es aus ihm heraus, dass die Ausbildung in den Schulen „hier“, er meinte damit in der ehemaligen DDR, sowieso sehr viel besser gewesen sei als in Westdeutschland. Weiter meinte er, dass viele Menschen aus dem Westen oftmals Sätze zusammensetzten, die er einfach nicht verstände. Ich sagte ja eingangs, dass von unserer Seite eben sehr viel Diplomatie in Anwendung gebracht werden musste. Es würde den Rahmen sprengen das gesamte Gespräch nieder zu schreiben, ich denke die wenigen Beispiele reichen aus.

Wir versuchten ein wenig Eile vorzutäuschen und gingen dann schnell heim, es waren nur noch wenige Schritte bis dorthin.

Nun wurde gekocht und getan. Jetzt, um 21:00 ist wieder Ruhe eingekehrt. Es hat  einige wenige Tropfen gegeben und es donnerte mal zwischendurch, aber nun ist wieder alles vorüber. Mittlerweile haben wir unseren Tank wieder voll und auch das Kaffeewasser für die nächsten Tage ist gesichert.

Morgen werden wir den letzten Tag auf Usedom verbringen, vielleicht verlassen wir diese Insel sogar noch am Nachmittag des morgigen Tages, wer weiß! Heute in einer Woche werden wir jedenfalls wieder in Haar sein, was kommt dann????

 

 

09.05. Wir verlassen Usedom und landen im Hafen von Mönkebude

Wir verließen Ahlbeck zum Leidwesen des Besitzers, dem älteren Herrn mit den grauen, langen Haaren und dem „Mehrere-Tage-Bart“, schon heute. Er konnte es gestern und auch heute Morgen nicht fassen, dass man einen Bayern nicht an seiner Mundart erkennt. Ich habe ihm nie und zu keiner Zeit gesagt, dass ich ein Bayer bin. Wir haben ihm auf seine Frage hin, woher wir kommen, nur geantwortet, dass wir aus dem Landkreis München kommen.

Wir biegen, auf die Hauptstraße kommend, rechts ab und fahren wenige hundert Meter in Richtung Polen, bevor wir rechts abbiegen und in Richtung Süden fahren. Als wir die B110 erreichen fahren wir in Richtung Westen bis wir wiederum links nach Dargen abbiegen. Der Sohn des Skippers auf dem Restaurationsschiff hatte Christel erzählt, dass man hier noch das alte Usedom an den Ortschaften erkennen könne. Das juckt uns natürlich.

Wir fahren sehr schmale Straßen, teils nur mit Spuren von Betonplatten oder auch noch unbefestigte Straßen in den Ortschaften. Wir fahren von Dargen nach Prätenow und hier müssen wir einfach anhalten. Die Dorfstraße ist lediglich platt gefahren aber ansonsten unbefestigt. Wir stellen unser Fahrzeug ab und durch wandern in kürzester Zeit den Dorfkern, viele Häuser sind im alten Stil restauriert und renoviert. Eigenartig, teils sehen wir oben an den Dächern der Häuser, die mit Reet gedeckt sind, zwei Pferdeköpfe oder auch Adlerköpfe. Auf der einen Seite sind sie gegeneinander angebracht und auf der anderen Seite „schauen sie auf die rechte und linke Seite, hier schauen sie sich also nicht an. Das hat bestimmt eine Bedeutung.

Es ist eine Augenweide, vor allen Dingen, diese Stille, diese Ruhe in den Ortschaften, die von Wald oder grünen Wiesen umgeben sind. In geringer Entfernung segelt ein Storch dahin, nur selten schwingt er mit den Flügeln, lange verfolgen wir seine Bahnen, bis er bald als Storch nicht mehr zu erkennen ist. Warum ist er hier? Er wird doch in Ossendorf erwartet und auch in Putzbrunn. Aber dafür kann ja auch ein anderer zuständig sein.

 

Ich möchte am liebsten hier bleiben. Es gibt diese Welt noch, von der ich schwärme. Auch den nächsten Ort Stolpe schauen wir uns genauer an, wir fahren auch hier auf den geschilderten Straßen in die Ortschaft. An einem winzig kleinen Hafen mit zwei kleinen Booten setzen wir uns auf eine Bank und lauschen dem Zwitschern oder auch dem Gesang der verschiedenen Vögel, die wir nicht an den Tönen erkennen. Es müssen hunderte sein, die hier im hohen Schilf sitzen und uns mitteilen wollen wie schön die Natur ist. Einige zig Meter weiter hört man allerdings auch die Unterhaltung von mehreren Männern, die offensichtlich einen Slipway bauen wollen. Sie stehen aber um eine Kiste Bier herum und versuchen zunächst diese Flaschen zu leeren, ich zweifle nicht daran, dass es ihnen gelingt. Auch diesen Ort der Idylle verlasse ich ungern, aber wir müssen weiter. Im Nachhinein bedanke ich mich noch einmal bei dem Sohn des älteren Skippers für diesen Tipp. Kurz vor Usedom kommen wir wieder auf die B110, kurz vor Usedom folgen wir dem Schild „Historische Altstadt Usedom“, aber das hätten wir besser bleiben gelassen, somit dauert es auch nicht lange bis wir wieder on the road sind um die Hubbrücke zu passieren, die uns unmissverständlich mitteilt, dass wir nun auch die Insel Usedom verlassen haben. Es war schön auf der Insel, wir hatten sehr nette Erlebnisse und ein wenig  wehmütig wird mir schon ums Herz, aber wir haben ja auch noch einiges vor uns.

Die B109 trägt uns von Anklam, wo es übrigens auch einen Stellplatz gibt, nach Ducherow und dort biegen wir links ab in Richtung Ueckermünde, aber vorher erreichen wir Mönkebude und das ist unser heutiges Ziel. Bedingt durch ein kleines Frühlingsfest müssen wir einen anderen Weg nehmen um ans Ziel zu kommen, aber wir kommen an. Hier stehen schon 3 Wohnmobile und wir gesellen uns zu ihnen. In unseren Stühlen machen wir unser kleines Nickerchen und anschließend erkunden wir den kleinen, netten Yachthafen per Pedes. Auf der anderen Seite des Hafens oder hinter dem Hafen erstreckt sich ein ca. 600 m langer und ca. 80 m breiter Sandstrand. Die weiß/blauen Strandkörbe veranlassen mich Christel in einem zu fotografieren, es sind doch ihre Farben. Bei diesem Spaziergang stellen wir fest, dass es auch hier noch einen Stellplatz gibt, der uns beinahe besser gefallen hätte. Beide Plätze unterstehen aber dem Hafenmeister, der uns kurz nach 18:00 willkommen heißt und uns mitteilt, dass wir die Formalitäten morgen erledigen können. Etwas später bringt er uns noch einen Prospekt zu unserer Information, ist doch nett, oder?

Jetzt ist es 21:45, die Sonne geht rot am Horizont unter, es ist ruhig hier auf dem grünen Platz, auf dem viele ältere Bäume stehen und eine parkähnliche Landschaft zaubern. Ein anderer Wohnmobilist kam vorhin zu uns und fragte uns, ob wir an einer Segeltour Interesse hätten. Man hatte ihm angeboten morgen mit ca. 4 Personen für eine Stunde hinaus zu segeln. Leider mussten wir absagen, obwohl das ein wunderschöner Abschluss gewesen wäre, ein Segeltörn im Stettiner Haff.

Morgen wollen wir den Spreewald erreichen, es liegen ca. 280 Km vor uns, aber das sitzen wir ja auf einer halben Pobacke ab. Wir zahlen übrigens für diesen schönen Platz 8 Euro pro Nacht, die 2 Euro für Strom schenken wir uns.

 

 

10.05.

Es ist Sonntag. Ich zahle beim Hafenmeister und schon geht es wieder los. Wenn der Himmel beim Frühstück noch verhangen war, so hatten wir jetzt nur noch eine dünne Bewölkung. Diese brach am frühen Nachmittag auch auf.

         Ich zahlte beim Hafenmeister 8 € plus 1 € Kurtaxe und damit waren wir entlassen. Die Fahrt führte uns durch herrlich grüne Landschaften, durch hellgrüne Wälder und immer wieder wurde die Straße flankiert von hohen Kastanienbäumen. Wir dachten bei uns: „Was wird sein, wenn die Kastanien mal von den Bäumen fallen, bei Geschwindigkeiten von 80 km/h oder mehr wird das ganz schön knallen?“ Wir waren immer wieder angetan von der schönen Landschaft, wenn auch die Anzahl der nicht mehr bewohnten und teils schon eingefallenen Häuser zunahm. So fuhren wir über Prenzlau, Angermünde und Wriezen nach Frankfurt/Oder und von dort noch einmal nach Polen, es lohnte sich noch einmal zu tanken. Die Grenze war hier noch gut erkennbar und auch 3 Dienstfahrzeuge der Polizei standen noch auf Deutscher Seite.

Wir tankten also voll und fuhren dann die restlichen 90 Km nach Leipe in den Spreewald bei Lübbenau. Wir wussten, dass wir an der Pension Spreewaldhof einen Stellplatz bekamen. Ca. 900 m von hier gab es einen Kahnhafen, den wir noch aufsuchten, weil wir morgen eine eben solche Fahrt machen möchten. Da heute Muttertag ist, haben wir uns ein Abendessen im anhängigen Restaurant gegönnt. Ich hätte es Christel auch alleine gegönnt, aber das hätte ja nicht geklappt. (Dieses zur Erklärung, dass ich im Plural geschrieben habe).

                Da wäre noch das Thema „Mücken“. Ja, die gibt es hier auch. Christel hat auf dem Rücken gleich 7 Landeplätze dicht bei dicht.

Um auch dieses Thema zu einem Abschluss zu bringen. Das Abendessen war nicht bewegend. Ich bekam Sülze mit Remoulade und Bratkartoffeln. Christel bestellte ein Schnitzel, das gab es allerdings nur mittags mit Bratkartoffeln, da sich auch Bratkartoffeln wählte, zahlte sich 2,50 € mehr, die Scheibe Brot, die am Abend dazu gehört hätte, die bekam sie nicht.

Den Rest des Abends verbrachten wir in Anbetracht der steigenden Mückenzahl daheim.

 

11.05.

Da stehen wir nun so ruhig in der Natur, trotzdem, um 00:45 muss ich Milch mit Honig trinken, weil ich nach dem erneuten Aufwachen nicht wieder einschlafen kann. Dabei hatte mich Christel gestern beim Abendessen so glücklich gemacht. Sie hatte vorgeschlagen noch nach Borgentreich zu fahren statt nach Dresden. Ich war über diesen Vorschlag so unendlich glücklich, dass mir die Tränen kamen, was ich tunlichst vermied es mir anmerken zu lassen.  So machen wir es jetzt nun aber doch nicht, dafür fahren wir dann vielleicht im Juni. Ich hoffe es klappt, dann könnte ich den Regler noch für die Starterbatterie einbauen lassen, das ist allerdings nicht der Grund meines Glücklichseins.

 

           11:45 Uhr, wir stehen am im Jahre 2000 erbauten kleinen Hafen in Leipe. Noch ein Kahn hat angelegt, der noch leer ist. Im Moment gibt es außer uns keine weiteren Passagiere. Wir sprechen mit dem überaus freundlichen Besitzer des Kiosks und vereinbaren, dass er uns Bescheid gibt sobald sich weitere Interessenten melden. Alleine müssten wir 18 € zahlen, wenn noch Passagiere hinzu kommen, dann zahlen wir pro Person nur 3 € und wir haben ja Zeit. Wir machen es uns daheim gemütlich während wir warten. Während dieser Zeit hatte ich noch ein längeres und sehr interessantes Gespräch mit dem Besitzer des Kiosks. Er erzählte mir vieles über Land und Leute sowie über diesen Bereich des Spreewaldes. Ich erfuhr jetzt mehr während dieses Gespräches als mir jeder Prospekt hätte mitteilen können. Früher haben die Menschen sogar ihr Vieh mit Kähnen zu den Weiden transportiert und auch wieder zurück. Erst im Jahre 1965 hat Leipe einen Anschluss ans Straßennetz bekommen. All` das und vieles mehr lernte ich während wir warteten. Später tranken wir noch jeder ein Fläschchen „Puschochsen“, der Schnaps hat übrigens sehr gut geschmeckt. Überhaupt, die Menschen, mit denen wir uns unterhalten haben, waren alle sehr freundlich und nett. Sie wirken hier so ausgeglichen und wir haben uns die ganze Zeit ausgesprochen wohl gefühlt. Nun warten wir weiter auf die bevorstehende Kahnfahrt.

          Um kurz nach 13:00 kommt der Wirt dann zu uns rüber und teilte uns mit, dass nun 4 Personen mit dem Kahn fahren möchten, mit uns sind es somit 6 Personen. Der Fährmann erzählte uns später, dass er auch 20 Personen mitnehmen kann.

Wir fanden uns alle am Kahn ein, die ersten kurzen Gespräche tauten die Atmosphäre auf, wir verstanden uns gut. Wir nahmen Platz an kleinen schön geschmückten Tischen mit Tischdecke und wir konnten selbstverständlich jetzt auch alle in Fahrtrichtung schauen. Der Fährmann bestieg achtern (hinten) den Kahn, er nahm seine „Rudel“ (lange Stange aus Holz wie man sie ähnlich von den Gondolieri kennt, sie wird unten etwas breiter und besitzt zwei leine Haken, um auf dem Grund einen gewissen Halt zu haben) und leise und langsam glitten wir mit dem Kahn über das über und über mit Blütenstaub bedeckte Wasser. Langsam verließen wir den kleinen Hafen. Hier unter diesen dichten Laubbäumen wurde es etwas dunkler, welches die Romantik noch etwas erhöhte.

Der Fährmann gab einige Erklärungen ab und auch wurden zunächst viele Fragen gestellt. Diese Gespräche ebbten aber immer mehr ab und es wurde zusehends ruhiger, man hörte nur noch das Zwitschern der Vögel und den Ruf des Kuckucks oder aber die Stille wurde angenehm unterbrochen durch das Glucksen des Wassers am Rumpf bzw. dann, wenn der Fährmann sein(e) Rudel aus dem Wasser zog oder wieder hinein stach. Es waren wunderschöne zwei Stunden in dieser Ruhe in dieser Natur, die uns noch ursprünglich erschien. So könnte das Paradies gewesen sein, wenn es denn eines gab oder vielleicht noch gibt? Wir haben schon noch einige Paradiese kennen gelernt.

Gegen 15:00 waren wir wieder daheim. Auch unser heutiger Stellplatz, keine hundert Meter vom Hafen entfernt, liegt eingeschlossen im Grünen, umgeben von hohen Bäumen und Büschen. Obwohl wir Jacken angezogen hatten, schon wegen der Mücken, war es uns jetzt ein wenig kalt geworden. Wir warfen die Heizung an und machten es uns gemütlich. Ein wahrlich schöner Tag und er war noch nicht zu Ende. Ich sitze am Fenster und schaue in einen hellgrünen Wald, wie wir ihn in letzter Zeit so häufig bewundern konnten und genossen haben. Wir werden uns wohl noch lange an den Gondoliere des Spreewaldes erinnern, der uns sogar unterwegs u. a. mit Bier und Schnäpsen aller Art versorgt hat. Und wenn man schon an nette Zeiten denkt, dann sollte man auch die netten Menschen, wie z. B. den Kioskbesitzer und viele andere mit einbeziehen.

 

Leipe (sorbisch: Lipje=Linde) ist ein kleines Dorf in Form einer Rundbebauung. Das einstige Fischerdorf ist von zwei Spreeläufen umgeben und somit selbst eine Insel. Heute leben die Leiper vom Tourismus und betreiben auch noch Landwirtschaft. Hauptsächlich werden Gurken, Meerrettich und Zwiebeln angebaut.
Das Dorf wurde Ende des 14. Jahrhunderts von Sorben gegründet. 1315 wurde es erstmalig urkundlich erwähnt. Dabei nutzten sie eine Anhöhe mit 400 x 800m Ausdehnung.
Sie erreichen das Dorf am besten mit dem Auto über Burg oder zu Fuß/Rad über den Europa-Weg 10 (E10) von Lübbenau aus. Die Straße von Burg aus wurde erst Anfang der 60-iger Jahre befestigt. Bis zum Jahre 1936 konnte man nur per Kahn diesen Ort erreichen. Die Spree war die damalige Hauptstraße.

 

 

12.05.

Schweren Herzens verlassen wir diese herrliche Landschaft. Hier, wo man noch Natur erleben kann. Wir wünschen diesen netten Menschen noch viele nette Gäste, die es zu schätzen wissen hier sein zu dürfen.

Von Lisa lassen wir uns nach Lübbenau führen. Wieder einmal waren wir froh in Leipe gewesen zu sein und es kennen gelernt zu haben, hier trafen wir nämlich auf das Gegenteil und hier gefiel es uns überhaupt nicht. Es waren viel zu viele Menschen hier, alles lief durcheinander, jeder nur darauf bedacht während seiner freien Zeit etwas zu erleben. Auch die Anzahl der Fährleute war beängstigend von der Anzahl der vorhandenen Kähne ganz zu schweigen, ich konnte sie nicht zählen. Viele Kähne waren aus Leichtmetall gebaut und von Romantik war hier keine Spur mehr. Hier herrschte der Kommerz! Hier war Rummel pur!

Wie schön, wie ruhig war es doch in Leipe am kleinen Hafen. Ich sehnte mich dahin zurück, aber das war Vergangenheit. Wir kauften einen kleinen Laib Brot – Holzofenbrot -, welches dann doch nicht hielt, was es zuvor versprach. Dann setzten wir uns wieder ab und Lisa bekam die Order uns nach Dresden zu bringen und die Autobahn tunlichst zu meiden. Wir fuhren durch viele kleine Dörfer, die wohl von dem Geld zur Unterstützung, welches hierhin floss, wenig gemerkt haben bislang. Man hatte Schilder aufgestellt „Straßenschäden“, allerdings waren es wohl nicht unbedingt Straßenschäden, die Straßen waren noch nie besser. Hinzu kommt noch, dass das Kopfsteinpflaster für die heutige Zeit nicht mehr angebracht ist.

Dann erlebten wir zum dritten Mal auf dieser Fahrt die Situation, dass eine Straße plötzlich gesperrt war. Da es mit den Umleitungen nicht immer so richtig klappt „baten“ wir Lisa die Autobahn mit einzubeziehen und somit umfuhren wir dieses Gebiet großräumig, wie es so schön heißt.

 

Wir waren gegen 14:00 in Dresden. Es war der unschönste Platz der gesamten Fahrt und auch der teuerste mit 18 € ohne Strom, der hätte noch einmal 4 € gekostet und hier in Dresden hätten wir zum ersten Mal 2 € jeweils für Ver- und Entsorgung zahlen müssen. Wir verzichteten tunlichst auf alles.

Wenn man nun aber doch noch einen Vorteil finden will, dann braucht man nicht lange zu suchen, denn dieser Platz liegt mitten in der Stadt am Elbufer und man benötigt bis zur Semper-Oper knapp 10 Minuten.

Weg vom Geld. Der Parkwächter sprach nur das Notwendigste. Es war die muffeligste Person auf dieser gesamten Fahrt. Er trug wohl einen Kellerschlüssel bei sich, den er benutzte um in den Keller zu kommen, wenn er hätte lachen müssen, ich vermute allerdings, dass die Kellertür mittlerweile auch zugewachsen ist. Ich stellte mich unverzüglich um und sprach auch nicht mehr als unbedingt notwendig. Auf dem Platz angekommen machten wir zunächst eine Pause bei einem Cappuccino und Rabarberkuchen mit Streuseln. Dann bummelten wir entlang der Elbe bis zur Augustusbrücke und überquerten die Elbe zum Zwinger hin. Hier waren wir nun wieder nicht mehr alleine. Ich weiß nicht wo die Menschen aller her kamen, es waren unzählig viele. Wie schön war es doch in Leipe am kleinen Hafen.

Es hat sich viel getan in Dresden in den letzten 15 Jahren, aber man konnte auch erkennen wohin das Geld geflossen ist. Überaus begeistert waren wir allerdings von der Frauenkirche. Als sie zerstört worden ist konnten wir noch nicht laufen. Zerstört haben wir sie dann gesehen und jetzt hatten wir das Glück sie wieder in vollem Glanz erleben zu dürfen. Hin und wieder verweilten wir auf einer Bank und schauten den Menschen zu oder bewunderten einzelne Gebäude oder auch die ganze Kulisse, dazu gehörten auch die Passagierschiffe und die Frachter auf der Elbe. Bevor wir zurück zum Auto gingen setzen wir uns noch gegenüber der Altstadt ans Elbufer und genossen den Blick auf die stolzen Gebäude der Altstadt.

 

 

 

 

Die Frauenkirche:

Die Überzeugung, dass die vollständig zerstörte Frauenkirche wieder aufgebaut werden müsse, teilten viele Menschen in- und außerhalb Dresdens.

Es sollte allerdings 45 Jahre dauern, bis die Erfüllung dieses Wunsches in greifbare Nähe rückte. Es mussten ganze 60 Jahre vergehen, bis die Frauenkirche wieder in ihrer vollen barocken Schönheit  die Tore für die Menschen öffnen konnte.

Erste Bestrebungen zum Wiederaufbau gab es schon in den letzten Kriegsmonaten. Die Bedingungen waren allerdings erst nach der Wende gegeben. Über 11 Jahre dauerte der Wiederaufbau der Kirche, die Stück für Stück getreu den Vorgaben Bährs zusammengesetzt wurden.

Am 30. October 2005 wurde der Wiederaufbau durch die festliche Weihe der Kirche abgeschlossen.

 

Nach dem Abendessen ging ich noch einmal an diesen breiten Fluss, es waren ja nur wenige Schritte, ich machte noch einige Fotos von der Skyline als es plötzlich sehr geschäftig wurde unten am Fluss. Drei Heißluftballone wurden für den Start fertig gemacht. Das musste ich natürlich sehen und ich dachte gar nicht mehr daran heim zu gehen. Ich sagte auch Christel Bescheid, die dann später zu mir kam. In kurzen Zeitabständen dann hoben sie lautlos ab und erreichten in wenigen Minuten eine entsprechende Höhe um sich weiterhin lautlos vom Wind dahin treiben zu lassen. Die Menschen winkten aus dem Korb heraus und nur ab und an gab es ein Geräusch, nämlich dann, wenn der Pilot zündete um heiße Luft in die Ballonhülle zu blasen. Auch dieses hielt ich mit der Kamera fest, später dann konzentrierte ich mich auf den Sonnenuntergang die die damit entstehende Kulisse.

Mittlerweile ist es 21:15, es ist ruhig geworden in der Stadt, an der Elbe und bei uns. Nur wenige Wohnmobile kommen um diese Zeit noch um hier zu übernachten, aber 15 Fahrzeuge stehen ja schon hier und das sind ja nicht eben wenig.

Während ich diese Zeilen schreibe schaue ich noch einmal aus dem Fenster und bin entzückt über das Bild, welches sich mir bietet. Der Dom der Frauenkirche und auch andere Gebäude werden von der untergehenden Sonne angestrahlt. Später dann gehen die Lichter an und die Gebäude erstrahlen im Licht der Scheinwerfer. Auch das habe ich festgehalten mit der Kamera. Ich komme mir vor wie im Märchen von Tausend und einer Nacht, aber dieses ist Wirklichkeit. Im Spreewald war es die Natur, die mich beeindruckt hat, dieses hier ist von Menschenhand erschaffen, so wie es auch von Menschenhand zerstört worden war. Das ist in der Natur nicht anders, auch sie schafft und zerstört und baut wieder auf.

Darüber ist es jetzt kurz nach 22:00. Der Tag geht zu Ende, zwei Tage bleiben noch, dann sind wir wieder in Haar, Püppie wird uns abholen.

 

 

13.05.

Dieser Platz ist auch noch laut, denn der Straßenverkehr ist gut zu hören. Wir frühstücken und dann geht es weiter. Trotzdem, wir waren noch einmal kurz am Elbufer um die letzten Erinnerungsfotos zu machen. Gestern Nacht gab es wieder eine Milch mit Honig für mich. Selbst durch den Vorhang konnte ich die angestrahlten Gebäude von Dresden erkennen.

Wir jedenfalls sind wieder unterwegs. Wir fahren nicht, wie geplant direkt nach Süden sondern wir nehmen die Sächsische Schweiz noch mit und fahren dann in Sichtweite der Elbe durch Tschechien bis Bayrisch Eisenstein, dann hat uns Bayern wieder. Wir fahren 2 Stellplätze an, die zu Hotels gehören, bei beiden haben wir Pech, die Restaurants sind geschlossen. Einen weiteren Stellplatz müssen wir lange suchen. Schlau geworden haben wir zunächst angerufen, ob denn dieses Restaurant geöffnet ist. Meine voraussichtliche Ankunftszeit verspätet sich allerdings um mehr als das Doppelte. Trotzdem, wir finden hin, der Besitzer kommt sofort raus und begrüßt uns freundlich um uns dann auch gleich zu sagen, wo wir stehen können. Wir stehen wie in einem Garten und deshalb machen wir uns unverzüglich landfein um noch etwas zu essen.

Wir finden einen wunderbaren und gemütlichen Gastraum vor, das hätten wir nicht erwartet, als wir telefonierten. Noch wenige Gäste sind anwesend und somit sind wir hier nicht alleine. Es ergibt sich das ein oder andere Gespräch, ein gemütlicher Abend, stellen wir fest, als wir wieder daheim sind. Es besteht kein großes Interesse noch lange auf zu bleiben und somit gehen wir bald zu Bett.

 

 

14.05. Zurück nach Haar

Über Nacht beginnt es dann zu regnen, der sich am frühen Morgen steigert. Es schüttet, man sieht teilweise die Hand vor Augen nicht. Selbst beim Frühstück ist es noch recht dunkel. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sehen wir kaum die Fahrräder, die jemand entlang des Grundstücks aufgestellt hat. Sie sind weiß oder gelb oder auch in anderen Farben gestrichen, was man gestern nicht mehr erkennen konnte.

Dann legen wir die Strecke fest, machen noch zwei Fotos mit der Kamera unterm Schirm und dann geht es los. Wir fahren auch von hier aus nicht auf der Autobahn. Um 13:50 steht Püppie an der Leibstraße und fährt mit ihrem Roller voraus bis zum endgültigen Parkplatz auf dem Parkstreifen.

Die Fahrt ist aus, es war eine schöne Zeit, schöner als ich sie mir habe vorstellen können. Wir haben wieder viel gesehen und viel erlebt und wir haben wieder nette Menschen getroffen.

 

 

 

 

 

 

Teilstrecken

 

Tag    Datum           von                     -                      nach                                            Km 100

 1.       04.04.09    Haar                                          Poppenhausen-Rhön                          368

 2.       05.             Popphausen                              Hemfurth/Edersee                              134

 3.       06.            Hemfurth                                   Borgentreich                                      000

 4.       07.                                                               Borgentreich

 5.       08.                                                                          „

 6.        09.                                                                          „

 7.        10.                                                                          „

.8.        11.                                                                          „

 9.        12.                                                                          „

10.       13.                                                                          „

11.        14.                                                                         „

12.        15.                                                                         „

13.        16.             Borgentreich                              Bünde

14.        17.             Bünde         - Hiddenhausen      Sulingen

15.        18.             Sulingen                                     Wischhafen – Fähre

16.        19.             Wischhafen                                Niebüll

17.        20.              Niebüll                                      Bauer Clausen Aventoft

18.        21.              Aventoft                                    Vejers –Renate&Gustav

19.        22.                                                                       “                     “

20.        23.                                                                       “                      “

21.        24.            Vejers                                         Romo Strand

22.        25.              Romo                                          Niebüll

23.        26.                                                                  Niebüll

24.        27.                                                                  Niebüll –Insel Sylt-

25.        28.            Niebüll                                          Rendsburg

26.        29.                                                                  Rendsburg

27.        30.           Rendsburg                                      Nienburg a. d. I. Poel

28.        01.05.                                                                     „               „

29.        02.           Nienburg/Poel                                Barth am Hafen

30.        03.           Barth                                               Putgarten/Rügen

31.        04.                                                                   Putgarten

32.        05.           Putgarten                                         Hagen/Lohme

33.        06.          Hagen/Lohme                                   Hafen Netzelkow

34.        07.           Netzelkow                                       Waldparkpl. Bansin

35.        08.           Bansin                                              Stellplatz Ahlbeck

36.        09.           Ahlbeck                                            Hafen Mönkebude

37.        10.           Mönkebude                                     Spreewaldhof Leipe

38.        11.          Spreewaldhof Leipe                         Leipe Hafen

39.        12.           Leipe Hafen                                    Dresden

40.        13.          Dresden                                            Bayr. Wald

41.        14.          Bayrischer Wald                              Haar

 

 

 

Stellplätze auf dieser Fahrt

Stellplätze:

A) Stellplatzangaben mit Adresse oder Position

B)Ver- und Entsorgung im Detail

C) Strom

D) Preise

E) Sehenswürdigkeiten etc.

 

Datum        von                                      nach                                                    Km

 

04.04.         Haar                                    Poppenhausen/Wasserkuppe              368

 

A) Stellplatz Poppenhausen an der Wasserkuppe/Rhön, Seb.-Kneipp-Weg nahe des

     Sportplatzes. Vier befestigte Plätze mit Pflastersteinen abseits jeder Durchgangsstraße.

B) Ver- und Entsorgung an einer neuartigen Station. Mülltonnen vorhanden.

D) Preis pro Nacht 4 € zu entrichten im Gasthof „Zum Stern“ oder an der Tankstelle in der

     Burgstraße, in der St.-Georg-Apotheke in der Marienstraße oder im Rathaus bei der

     Touristeninformation. Strom: 2 € für 15 Stunden, auf dem Belegzettel hat man schon die

     Angabe mit 10 Stunden gedruckt –es könnte sich also wieder mal ändern- abgesichert mit

     maximal 1.500 Watt

E) Knappe 10 Minuten Fußweg zur Ortsmitte. Gemütlicher Gashof im Ort nahe des

    Rathauses. Man kann ausgedehnte Spaziergänge vom Stellplatz aus unternehmen.

    Kinderspielplatz vorhanden und gemütliche Parkanlage mit kleinem See. Es ist eine kleine

    Oase im Grünen.

 

 

Datum        von                                      nach                                                    Km

 

05.04.       Poppenhausen                        Silbersee

 

A) Wohnmobilpark „Silbersee“ am gleichnamigen See, Frank und Klaus Althaus,

      T.: 01727230666. www.wohnmobilpark-silbersee.de und

info@wohnmobilpark-silbersee.de

      A7 in Richtung Kassel, Ausfahrt 84 auf die B323, vorbei an Homberg auf der B254 links

      in Richtung Frielendorf. Der Beschilderung zum „Silbersee folgen“.

B) Ver- und Entsorgung gleich neben der Einfahrt links.

D) Preis pro Nacht 8 € incl. Ver- und Entsorgung. Strom pro Nacht 2 €

E) Badestrand in fußläufiger Entfernung, Sommerrodelbahn, Tretboote, Ponyreiten,

     Kindererlebnisfahrt. Ausflugsziele: Tierpark, Wildpark Knüll, historische Fachwerkstädte

     Homberg, Alsfeld, Fritzlar.

 

Datum        von                                      nach                                                    Km

 

05.04.         Silbersee                             Hemfurth/Edertalsperre                      134

 

A) Stellplatz Hemfurth am Kraftwerk Kraftwerkstraße.(EON). Schöner Platz hinter der

     Ederbrücke links.

B) Ver- und Entsorgung vorhanden. Diese kann mit dem Fahrzeug gut erreicht werden ohne

      rangieren zu müssen.

C) Kein Strom

D) Gebühr 4 € wird am späten Nachmittag oder zwischen 08:00 und 10:00 kassiert.

E) Fußweg zur Dorfmitte 5 Minuten. Nettes Restaurant mit Terrasse mit Blick auf die Eder

     auf halber Strecke zwischen Stellplatz und Ortsmitte.

 

  

Datum        von                                      nach                                                    Km

 

30.04.        Rendsburg                                                Poeler Forellenhof Nienburg Insel Poel

 

A) Stellplatz in Nienburg am Hafen auf dem Gelände des Poeler Forellenhofes in Nienburg.

     Es gibt eine Traditionsräucherei mit einer netten Fischerstube in der Speisen angeboten

     werden. Darüber hinaus ist auf demselben Gelände ein Fischrestaurant.

     Brötchenservice bei Vorbestellung am Vortage. Fahrradverleih am Platz.

B) Ver- und Entsorgung möglich –keine Chemikalientoilette-. Frischwasseraufnahme

     möglich.

C)

D) Gebühr pro Nacht 12 € darin sind enthalten Stromabnahme, Ver- und Entsorgung, Dusche

      Toilettenbenutzung. Die Sanitäranlagen sind gut und sauber.

E) Es gibt sehr viel Radlwege z. B. zum Strand in Timmendorf (Nicht zu verwechseln mit

     dem Timmendorfer Strand. „Am Schwarzen Busch“ ist eine nette Ortschaft direkt am

      Meer mit einladendem Strand und Restaurants.

 

 

 

Datum        von                                      nach                                                    Km

 

02.05.         Nienburg                                                                               Barth/Hafen

 

A) Stellplatz direkt an der Marina in Barth auf festem Grasboden.

 

B) Ver- und Entsorgung möglich. Sanitäranlagen wie Toilette und Duschen im

      akzeptablen Rahmen vorhanden. Im Preis inbegriffen.

 

C) Strom im Preis inbegriffen

 

D) Stellplatzgebühr 12 €

E) Konnte nicht ermittelt werden.

 

 

 

DKK

EUR

 

 

DKK

EUR

 

 

DKK

EUR

 

 

1 =

0.13

10 =

1.34

100 =

13

2 =

0.27

15 =

2.01

200 =

27

3 =

0.40

20 =

2.68

300 =

40

4 =

0.54

25 =

3.36

400 =

54

5 =

0.67

30 =

4.03

500 =

67

6 =

0.81

35 =

4.70

600 =

81

7 =

0.94

40 =

5.37

700 =

94

8 =

1.07

45 =

6.04

800 =

107

9 =

1.21

50 =

6.71

900 =

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